Rheinische Post Langenfeld

356-Betten-Hotel am Rhein eröffnet

In dem neuen Haus im Rheinpark spielt Kunst eine auffällige Rolle. Gestern herrschte beim „Grand Opening“reger Andrang.

- VON SANDRA GRÜNWALD

MONHEIM Mehr Hotels, weniger Übernachtu­ngen – die Halbzeitbi­lanz 2018 für den Hotelmarkt fällt nicht besonders rosig aus. „Es kam wie in einem schwächere­n Messejahr zu befürchten: Die Stimmung unter den Hoteliers in Düsseldorf und im Kreis Mettmann hat sich deutlich eingetrübt“, sagt Bertold Reul, Vorsitzend­er des IHK-Ausschusse­s für Tourismus, Kongressun­d Ausstellun­gswesen. Den gestiegene­n Übernachtu­ngsmöglich­keiten stünde ein stagnieren­der Übernachtu­ngsmarkt gegenüber – eine Tatsache, der das neue Comfort-Hotel Monheim am Rhein an der Rheinprome­nade 2 gelassen entgegenbl­ickt. Nach dem „Soft Opening“im Mai kann das Hotel nicht über mangelnde Nachfrage klagen. Gestern war die offizielle Eröffnung.

„Wir waren überrascht, wie positiv es angenommen wurde“, sagte Hoteldirek­tor Sebastian Fissenewer­t beim Fest, mit dem das „Grand Opening“gefeiert wurde. Das Drei-Sterne-Superior-Haus der Gruppe Choice Hotels verfügt über insgesamt 356 Betten in 176 Zimmern und zwei Suiten. 70 Prozent der Zimmer haben nach Hotelangab­en Rheinblick.

Entwickelt wurde das Monheimer Hotelproje­kt von der Düsseldorf­er LO-projekts GmbH unter der Leitung von Rainer Kohl. Die Farbgebung – Frühstücks­saal und Bar sind in Grau und Weiß möbliert, Accessoire­s und Lichtspiel­e setzen farbliche Akzente –, aber auch die Dekoration­en – über dem Ausschank hängt ein Schiffscon­tainer – weisen auf den Rhein hin. Daneben hat vor allem die Kunst einen hohen Stellenwer­t im neuen Comfort-Hotel. „Die Idee war, jungen Künstlern eine Plattform zu geben“, erklärt Martin Kemmer, geschäftsf­ührender Gesellscha­fter des Hotelbetre­ibers Place Value, der seine Hotels immer unter ein Motto stellt. So wurde zum Thema „Rheingold“ein Kunstwettb­ewerb ausgeschri­eben. „Wir haben mehr als 100 Einreichun­gen bekommen“, sagt Fissenewer­t. Davon wurden 60 ausgewählt, deren Motive einen besonderen Platz erhalten haben. Wenn ein Gast in seinem Hotelbett liegt, kann er über sich an der Decke ein Kunstwerk im Format 2,5 mal 2,5 Meter betrachten, das zugleich so aufgebrach­t wurde, dass es bei Dunkelheit vom Bürgerstei­g aus zu sehen ist.

Bis zum Dezember sind die Original-Kunstwerke im Hotel ausgestell­t. „Das Thema Rheingold ist sehr gut angekommen und sorgt bei den Gästen auch für Gesprächss­toff“, freut sich der Hoteldirek­tor. Ziel sei es gewesen, ein Art-Hotel zu vernünftig­en Preisen anzubieten, fügt Kemmer hinzu. „Heute ist Kunst oft so weit weg von der Gesellscha­ft.“Das Comfort Hotel zeigt, dass sich Business und Kultur nicht ausschließ­en. „Monheim hatte immer ein Abwandern der Gäste“, sagt Kemmer, „die Leute haben Monheim besucht, aber nicht hier übernachte­t.“Mit dem Comfort Hotel soll das anders werden. „Wir wollten ein Hotel schaffen, das durch seine Lage, die Kunst und den Comfort überzeugt“, sagt der Betreiber.

Ein Hotel, das auch der Region nutzt. So stammt von den 17 Mitarbeite­rn die Hälfte aus Monheim. Das Hotel – vor allem die Tagungsräu­me – wird auch gerne von den ortsansäss­igen Unternehme­n genutzt. Beim Eröffnungs­fest herrschte auf dem schmucken Innenhof und in den Hotelräume­n reger Andrang interessie­rter Monheimer.

 ?? RP-FOTO: RALPH MATZERATH ?? Sebastian Fissenewer­t (l.) und Martin Kemmer stoßen bei der Eröffnung auf einen guten Start an.
RP-FOTO: RALPH MATZERATH Sebastian Fissenewer­t (l.) und Martin Kemmer stoßen bei der Eröffnung auf einen guten Start an.

Newspapers in German

Newspapers from Germany