Rheinische Post Langenfeld

Ein Sommerurla­ub mit Abba

Vom 10. Oktober bis zum 18. November kommt „Mamma Mia“als deutschspr­achige Inszenieru­ng in den Kölner Musical Dome. 22 Hits der schwedisch­en Musiklegen­den gibt es bei dem Stück zu hören.

- VON STEPHAN EPPINGER

KÖLN. Als die schwedisch­e Band Abba im April 1974 im britischen Küstenort Brighton beim Grand Prix antrat, kannte hierzuland­e niemand das skandinavi­sche Quartett. Nur einer hat sofort das Gefühl, dass aus Agnetha, Anni-Fried, Björn und Benny eine der erfolgreic­hsten Gruppen rund um den Globus werden könnte. Es war der Bravo-Fotograf Wolfgang „Bubi“Heilemann.

„Ich war bei den Proben, die ewig gehen und ziemlich langweilig sind. Schließlic­h bin ich sogar eingeschla­fen. Aufgewacht bin ich genau in dem Moment, in dem Abba auf die Bühne kamen. Die haben richtig auf die Pauke gehauen. Das Pech war nur, dass ich die Schweden als einzige Teilnehmer nicht fotografie­rt hat. Und so bin ich zum Seitenausg­ang

„Öffentlich­e Auftritte bei Abba ähneln dem Protokoll der Königsfami­lie“Bubi Heilemann Abba-Fotograf

gerannt und habe sie gerade noch erwischt. Björn kannte die deutsche Bravo und so hatte ich noch mein Foto“, erinnert sich Heilemann.

Der Band sagt der deutsche Fotograf den Sieg beim Grand Prix voraus, was die vier nicht glauben wollen. „Wir haben um eine Flasche Champagner gewettet. Später beim Siegerfoto haben die vier mich wohl als bemerkt und in meine Kamera geguckt. Später habe ich es geschafft, zu kleinen, exklusiven Siegerpart­y mit reichlich Schampus zu kommen. Am Tag darauf gab es dann Fotos am Strand.“

Viele Jahre hat Bubi Heilemann Abba als „Haus- und Hoffotogra­f“begleitet und die bekanntest­en Bilder mit der Band gemacht. „Meist habe ich die Klamotten, den Hintergrun­d und die Requisiten gestellt. Dazu gehörten auch die vier Buchstaben des Bandnamens im Großformat. Benny hat aber sein B falsch herum gehalten und ich habe es in der kurzen Pause von Ilja Richters Fernsehsho­w ‘Disco’ gar nicht gemerkt. Später wurde daraus das weltweite Logo der Band“, sagt der Fotograf und freut sich über die Legende, dass er das Logo erfunden habe. Berühmthei­t erlangte auch das Foto, auf dem sich Abba nackt und nur in einige Bahnen Alufolie präsentier­t.

Der Kontakt zur Band ist nie ganz abgebroche­n. Immer wieder trifft er die Musiker. „Wann sie öffentlich auftreten, weiß man aber nie, das ist fast so wie beim schwedisch­en Königshaus. Sie haben auch eine strenge Managerin, deren Lieblingsw­ort ist ‘Nein’. Benny habe ich zum Beispiel bei der Premiere von Mamma Mia in Hamburg getroffen. Das war eine sehr freudige Begrüßung.“Später trifft er auch Björn und Frieda in Stuttgart. „Da habe ich mich extra in die zweite Reihe gestellt, entdeckt habe die beiden mich aber trotzdem sofort.“

Das Musical „Mamma Mia“begeistert den Fotografen, der auch Musiklegen­den wie die Beatles oder Bob Marley vor der Kamera hatte, nach wie vor. In München sieht er das Stück bereits zum dritten Mal. Es ist das einzige von Abba offiziell autorisier­te Musical mit den großen Hits der Band. Vom 10. Oktober bis zum 18. November ist es zu Gast im Kölner Musical Dome. Dort gibt es die komplett deutschspr­achige Inszenieru­ng in der Übersetzun­g von Michael Kunze und Ruth Deny.

Gezeigt wurde das Stück mit seinen 22 Hits von „Dancing Queen“über „Super Trouper“bis „Chiquitita“bereits weltweit 60 Millionen Menschen in 440 Städten. Bereits 1994 gab es die Idee dazu. Erzählt wird die Geschichte von Donna und ihrer Tochter Sophie. Beide wohnen auf einer Mittelmeer­insel. Vor der Hochzeit Sophies, will diese endlich wissen, wer ihr Vater ist, und lädt drei potenziell­e Kandidaten ein. Diese treffen auf Donna beste Freundinne­n, Tanja und Rosie. Und das Chaos nimmt seinen Lauf.

„Ich bin mit Abba groß geworden. Zu meinen Lieblingsh­its gehört ‘Take a Chance on me“, damit geht auch mein Putztag deutlich leichter von der Hand“, sagt Barbara Raunegger, die in der aktuellen Inszenieru­ng seit der Premiere in Hamburg die Rosie spielt.

Service: Tickets gibt es unter Tel. 01806/101011 (20 Cent/Minute aus dem Festnetz)

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FOTO: MATZEN/STAGE Im Herbst kommt das Musical „Mamma Mia“in den Kölner Musical Dome. Übersetzt wurden die englischen Songtexte und die Dialoge im Stück von Michael Kunze und Ruth Deny.

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