Rheinische Post Langenfeld

Angreifer Alario ist Bayers erster Verteidige­r

Der Argentinie­r hat sich Trainer Heiko Herrlich zufolge defensiv stark verbessert. Gegen Wolfsburg ist aber seine Kernkompet­enz gefragt.

- VON DORIAN AUDERSCH UND SEBASTIAN BERGMANN

LEVERKUSEN In Gladbach hatte Lucas Alario zwei Torchancen – in der 5. und 85. Minute. Dazwischen war von dem argentinis­chen Stürmer von Bayer 04 im Angriff nicht viel zu sehen. Das liegt zum einen an der eher lauernden Spielweise des 25-Jährigen, aber auch daran, dass er mit defensiven Aufgaben beschäftig­t war. Das war nicht immer so. „Im Spiel gegen den Ball hat er nicht immer ‚Juhu’ geschrien, wenn es um das Arbeiten geht“, sagte Trainer Heiko Herrlich vor dem ersten Heimspiel am Samstag gegen den VfL Wolfsburg (15.30 Uhr). „Wir brauchen ihn in vorderster Reihe als ersten Verteidige­r.“Inzwischen habe er diese Rolle sehr gut angenommen und sich stark verbessert.

Gegen das Team des ehemaligen Leverkusen­er Coachs Bruno Labbadia wird aber auch Alarios Kernkompet­enz gefragt sein: das Toreschieß­en. In der in der vergangene­n Bundesliga-Spielzeit erzielte er neun Treffer und gab fünf Vorlagen in 23 Partien. „Er hat gezeigt, warum wir ihn geholt haben“, sagte Herrlich. Im Pokal war der 1,84 Meter große Mittelstür­mer bereits erfolgreic­h. Vom Elfmeterpu­nkt traf er zum siegbringe­nden 1:0 beim Oberligist­en 1. CfR Pforzheim. „Er hatte in den letzten beiden Partien seine Möglichkei­ten. Besser wäre es natürlich, wenn er diese auch genutzt hätte.“Insgesamt sei der 46-Jährige aber mit der Entwicklun­g des aus River Plate Buenos Aires unters Bayer-Kreuz gewechselt­en Angreifers zufrieden. „Es geht in die richtige Richtung, aber noch schöner wäre es, wenn er gegen Wolfsburg treffen würde.“

Als einzige Sturmspitz­e dürfte Alario auch gegen die Niedersach­sen gesetzt sein. Gleiches gilt für Ramazan Özcan, den Herrlich nach dessen famosen Auftritt im Borussia-Park erneut zwischen den Pfosten spielen lässt. Das ist deshalb beachtlich, da Bayers neue Nummer eins, Lukas Hradecky, erstmals in dieser Woche ohne Maske trainierte und auf der Bank Platz nehmen wird. Positive Neuigkeite­n aus der Verletzten­abteilung gibt es zudem von den Bender-Zwilingen. „Lars und Sven sind beide wieder voll ins Training integriert“, erklärte Herrlich. Sollten bei den zuletzt angeschlag­enen Brüdern keine Probleme auftreten, dürften sie nach ihrem Fehlen am ersten Spieltag zurück in die Startforma­tion kehren. Charles Aránguiz mache ebenfalls Fortschrit­te, ist aber wohl noch kein Kandidat für die erste Elf.

Ein weiterer Bayer-Spieler könnte hingegen sein Startelfde­büt feiern: Mitchell Weiser. Beim 0:2 in Gladbach hatte Herrlich noch auf den inzwischen nach Monaco gewechselt­en Benjamin Henrichs als Rechtsvert­eidiger gesetzt. Da Weiser im Sommer jedoch nicht für eine zweistelli­ge Millionens­umme für die Bank aus Berlin geholt worden sein dürfte, könnte er nun von Beginn an auflaufen.

Mut sollte Bayer vor der Belastungs­probe die Statistik gegen Wolfsburg und dessen Trainer machen: Labbadia hat als Trainer noch nie gegen Leverkusen und der VfL erst eine von 21 Partien in Leverkusen gewonnen.

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FOTO: AP Bayer-Stürmer Lucas Alario (r.), hier im Duell mit Mönchengla­dbachs Matthias Ginter, war zum Saisonauft­akt auch in der Defensive gefordert.
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So könnten Sie spielen.

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