Rheinische Post Langenfeld

Gewerkscha­ft warnt: „Es gibt rechtsfrei­e Zonen“

-

DÜSSELDORF (csh) Der Bundesvors­itzende der Bundespoli­zeigewerks­chaft (DPolG), Ernst G. Walter, weist mit deutlichen Worten auf die Folgen des jahrelange­n Personalma­ngels bei der Polizei hin, der durch die jüngsten Neueinstel­lungen nicht so schnell korrigiert werden könnte. „Deshalb haben wir heute schon temporär polizeifre­ie Zonen“, sagte Walter. „Der Polizei ist es schon längst nicht mehr möglich, die Sicherheit und Ordnung an allen Stellen in Deutschlan­d zu jeder Zeit aufrecht zu erhalten.“Das zeigten nicht nur erschrecke­nden Großereign­isse wie bei den linksradik­alen G20-Krawallen in Hamburg im vergangene­n Jahr oder die jüngsten rechtsradi­kalen Ausschreit­ungen in Chemnitz, wo die Polizei nicht mehr in der Lage gewesen sei, die Bürger jeder Zeit zu schützen. Rechtsfrei­e Räume gebe es vor allem im Kleinen. Täglich würden sich die Angsträume in den Städten vergrößern. Sei es an Bahnhöfen wegen fehlender Präsenz der Bundespoli­zei oder in Stadtviert­eln, wo die Scharia längst mehr zählen würde als das deutsche Grundgeset­z. Die Politik sollte, so Walter, das bei der Bevölkerun­g zunehmend abhanden kommende Sicherheit­sgefühl und schwindend­e Vertrauen in den Rechtsstaa­t ernst nehmen. „Wenn sich Bürger in unserem Land nicht mehr sicher fühlen, reichen Verhaltens­regeln wie die legendäre Armlänge Abstand nicht mehr aus“, so der Bundesvors­itzende. Gleiches gelte für Ratschläge, in bestimmten Stadtviert­eln bei Dunkelheit besser ein Taxi zu nehmen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany