Langenfelder spendet 150 Mal – aus Ehrgeiz
Das DRK hat seine Blutspender geehrt. Mit Urkunden und Medaillen.
LANGENFELD Was Ralf Hilgenberg dazu bewegt hat, sich ganze 150 Mal von einer Nadel stechen zu lassen, war vor allem sein Ehrgeiz. Er ist einer von Millionen Bürgern in Deutschland, die regelmäßig Blut spenden gehen. „Das ist bei uns ein kleiner Familienwettbewerb. Mein Vater war auch Blutspender und kommt auf fast 170 Spenden. Mittlerweile darf er aber nicht mehr spenden und ich habe es mir zum Ziel gemacht, ihn zu überbieten“, ist Hilgenberg entschlossen.
Mit 18 Jahren hat sich der heute 51-jährige zum ersten Mal in die Ader piksen lassen. Das für Männer geltende Maximum von sechs Terminen im Jahr versucht er voll auszuschöpfen. „Selbst wenn ich beruflich länger unterwegs bin, versuche ich mein Pensum einzuhalten“, sagt Hilgenberg. Dafür hat der IT-Berater zum Beispiel schon in Saarbrücken und Hannover gespendet. In Langenfeld wohnt Hilgenberg passenderweise direkt am Krankenhaus.
Für seine vielen Spenden ist Hilgenberg am Sonntag gemeinsam mit 40 anderen Langenfeldern vom Ortsverband des Deutschen Roten Kreuzes geehrt worden. Begrüßt werden sie vom gut gelaunten Vorsitzenden Magnus Staehler, der sich über einen neuen Rekord von 1829 Spendern freut. Er dankt „dafür, dass Sie das kostbarste, was Sie abseits vom Inhalt Ihres Portemonnaies haben, zur Verfügung stellen“. Außerdem wagt der ehemalige Bürgermeister einen Blick in die Zukunft des DRK-Ortsverbandes: „Ich glaube, dass wir auch weiterhin gut aufgestellt sind, nicht zuletzt wegen der vielen Fördermitglieder und etlichen ehrenamtlichen Helfern“. Neben ihm sind auch der stellvertretende Bürgermeister Dieter Braschoss und Chefarzt Dr. Hansulfert Segendorf aus dem St. Martinus Krankenhaus vor Ort. Segendorf gibt einen Einblick in die Bedeutung des Blutspendens. Am häufigsten, so Segendorf, werden Blutkonserven bei Krebserkrankungen benötigt, gefolgt von Herz- und Magen-Darm-Erkrankungen. Aber auch bei der Unfallhilfe werden Direktspenden gebraucht.
Im Anschluss findet die Ehrung der einzelnen Spender statt. Mindestens 25 Mal hat jeder Einzelne von ihnen gespendet. Sie werden vom Duo aus Ex- und stellvertretendem Bürgermeister beglückwünscht. Für ihre Mühen bekommen die Spender eine Urkunde, eine Medaille und einen Wein-Gutschein überreicht. Zuletzt wird Ralf Hilgenberg aufgerufen. „Das macht mich wirklich stolz“. Auch seine 15-jährige Tochter hat er schon mit zum Blutspenden genommen. Hilgenberg hofft, dass sie die Familientradition fortsetzt. „Sie wird mich aber nicht schlagen können“, weiß der Familienvater. „Frauen dürfen nämlich nur vier Mal pro Jahr spenden“.