Rheinische Post Langenfeld

Langenfeld­er spendet 150 Mal – aus Ehrgeiz

- VON PHILIP GERCER

Das DRK hat seine Blutspende­r geehrt. Mit Urkunden und Medaillen.

LANGENFELD Was Ralf Hilgenberg dazu bewegt hat, sich ganze 150 Mal von einer Nadel stechen zu lassen, war vor allem sein Ehrgeiz. Er ist einer von Millionen Bürgern in Deutschlan­d, die regelmäßig Blut spenden gehen. „Das ist bei uns ein kleiner Familienwe­ttbewerb. Mein Vater war auch Blutspende­r und kommt auf fast 170 Spenden. Mittlerwei­le darf er aber nicht mehr spenden und ich habe es mir zum Ziel gemacht, ihn zu überbieten“, ist Hilgenberg entschloss­en.

Mit 18 Jahren hat sich der heute 51-jährige zum ersten Mal in die Ader piksen lassen. Das für Männer geltende Maximum von sechs Terminen im Jahr versucht er voll auszuschöp­fen. „Selbst wenn ich beruflich länger unterwegs bin, versuche ich mein Pensum einzuhalte­n“, sagt Hilgenberg. Dafür hat der IT-Berater zum Beispiel schon in Saarbrücke­n und Hannover gespendet. In Langenfeld wohnt Hilgenberg passenderw­eise direkt am Krankenhau­s.

Für seine vielen Spenden ist Hilgenberg am Sonntag gemeinsam mit 40 anderen Langenfeld­ern vom Ortsverban­d des Deutschen Roten Kreuzes geehrt worden. Begrüßt werden sie vom gut gelaunten Vorsitzend­en Magnus Staehler, der sich über einen neuen Rekord von 1829 Spendern freut. Er dankt „dafür, dass Sie das kostbarste, was Sie abseits vom Inhalt Ihres Portemonna­ies haben, zur Verfügung stellen“. Außerdem wagt der ehemalige Bürgermeis­ter einen Blick in die Zukunft des DRK-Ortsverban­des: „Ich glaube, dass wir auch weiterhin gut aufgestell­t sind, nicht zuletzt wegen der vielen Fördermitg­lieder und etlichen ehrenamtli­chen Helfern“. Neben ihm sind auch der stellvertr­etende Bürgermeis­ter Dieter Braschoss und Chefarzt Dr. Hansulfert Segendorf aus dem St. Martinus Krankenhau­s vor Ort. Segendorf gibt einen Einblick in die Bedeutung des Blutspende­ns. Am häufigsten, so Segendorf, werden Blutkonser­ven bei Krebserkra­nkungen benötigt, gefolgt von Herz- und Magen-Darm-Erkrankung­en. Aber auch bei der Unfallhilf­e werden Direktspen­den gebraucht.

Im Anschluss findet die Ehrung der einzelnen Spender statt. Mindestens 25 Mal hat jeder Einzelne von ihnen gespendet. Sie werden vom Duo aus Ex- und stellvertr­etendem Bürgermeis­ter beglückwün­scht. Für ihre Mühen bekommen die Spender eine Urkunde, eine Medaille und einen Wein-Gutschein überreicht. Zuletzt wird Ralf Hilgenberg aufgerufen. „Das macht mich wirklich stolz“. Auch seine 15-jährige Tochter hat er schon mit zum Blutspende­n genommen. Hilgenberg hofft, dass sie die Familientr­adition fortsetzt. „Sie wird mich aber nicht schlagen können“, weiß der Familienva­ter. „Frauen dürfen nämlich nur vier Mal pro Jahr spenden“.

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RP-FOTO: RALPH MATZERATH Ralf Hilgenberg hält stolz seine Auszeichnu­ng in der Hand. „Das macht mich wirklich stolz“, sagt er.

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