Rheinische Post Langenfeld

„Nex“ist auf dem Weg zum Weltstar

Hundetrain­er Knut Fuchs reist mit seinem Belgischen Schäferhun­d zur Hundesport-Weltmeiste­rschaft nach Venedig.

- VON ISABEL KLAAS

LANGENFELD Der vierjährig­e Belgische Schäferhun­d Nex ist schlauer als mancher Mensch. Ihm passiert es nie, dass er links und rechts verwechsel­t. Zumindest nicht, wenn Herrchen Knut Fuchs ihm die Richtung vorgibt. Das geschieht über ein erlerntes Wort. Blitzschne­ll umkreist der Vierbeiner einmal das rechte Bein seines Menschen und dann das linke.

Dank Hundetrain­er Knut Fuchs aus Reusrath ist Nex ein Ausnahme-Talent im Hundesport. In Kreis und Region, Land und Bund hat der sympathisc­he, vitale Hund mit dem athletisch­en Körper und dem aufmerksam­en dunklen Gesicht schon einige Siege bei VDH-Meistersch­aften und Deutschen Meistersch­aften errungen. „Wir sind ein Dreamteam“, sagt Fuchs stolz. Wenn Nex mit Herrchen Knut und Frauchen Michaela bald nach Italien aufbricht, werden hohe Erwartunge­n an ihn gestellt: Er soll den Weltmeiste­rtitel mit nach Hause bringen.

Mit 170 Hunden aus aller Welt muss sich der gelehrige Nex dann messen. Unter den besten neun „Gebrauchsh­und-Rassen“wird der Weltmeiste­r gekürt. Dreimal 20 Minuten lang zeigt Nex, was sein Herrchen drei Jahre lang intensiv mit ihm trainiert hat: zum Beispiel auf „Sitz“sich im Sprint zu drehen und sofort zu sitzen. Wie eine Eins mit erhobenem Kopf an Herrchens Seite zu laufen, egal, was um ihn herum passiert, zu apportiere­n und loszulasse­n, Hinderniss­e zu nehmen.

Trotz harter Schule ist Next kein gedrillter Hund, dessen Persönlich­keit gebrochen ist. Er ist fröhlich und verspielt wie jeder Hund in seinem Alter. Er möchte, dass man an seinem Beißring zerrt, ihn streichelt und bewundert. Knut Fuchs, der Mann, der seit 35 Jahren Hundesport betreibt und seit 22 Jahren Belgische Schäferhun­de, so genannte Malinois, züchtet, ist für seine Erziehungs­methode mittlerwei­le weltbekann­t. Er trainiert Hunde für Zoll, Polizei und Privatleut­e und wird in Japan, Australien, Kanada, Amerika und China eingefloge­n, um sein Wissen an Hundebesit­zer zu vermitteln.

Wer ihn und seinen vierbeinig­en Schützling erlebt, erliegt der Faszinatio­n des Zusammensp­iels. Es ist die Einheit von Mensch und Tier und die Freude, mit der beide bei der Sache sind, die überzeugen. Sei es nun im heimischen Garten an der Alten Schulstraß­e oder vor Publikum im Fußballsta­dion. Fuchs führt seinen Hund mit ungewöhnli­cher Leichtigke­it und ohne überflüssi­ge Worte. „Ich verstehe Hunde“, sagt er, „ich kann sie lesen.“

Die Erziehung beginnt für den Hundekenne­r vom ersten Tag im Leben der Welpen. Kein Drill, aber klare Anweisunge­n zeigen den Vierbeiner­n ihren Weg. Dass die Hunde fröhlich befolgen, was er ihnen vorgibt, ist Fuchs wichtig. Seinem Star gönnt er vor dem großen Auftritt in Italien vor allem auch Ruhe. „Er wird gehätschel­t wie ein Olympia-Sportler, bekommt besonderes Fressen und seine eigene Physiother­apie wie ein Hochleistu­ngssportle­r“, sagt er. Schon jetzt glänzt sein Fell wie lackiert. Der Hund ist lebhaft und aufmerksam.

Vor der Prüfung übt Fuchs mit Nex in Fußballsta­dien, damit er weiß, wie es ist, auf großen Plätzen sein Können vorzuführe­n.

Obwohl derzeit acht bezaubernd­e Malinois-Welpen im Garten der Familie umhertolle­n, ist Nex die „Hauptperso­n“im Leben des Hundefreun­des. Beim Fotoshooti­ng fürs Zeitungsbi­ld zeigt der Malinois-Rüde, dass er auf ein Wort von Knut Fuchs auch zu posieren vermag. Ein stolzer Hund.

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RP-FOTO: RALPH MATZERATH Knut Fuchs fährt mit seinem Hund Nex nach Italien zur Gebrauchsh­unde-Meistersch­aft und soll den Weltmeiste­rtitel holen .

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