Rheinische Post Langenfeld

Vogts will „Die Mannschaft“abschaffen

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DÜSSELDORF (RP) Der frühere Bundestrai­ner Berti Vogts fordert von den deutschen Fußball-Nationalsp­ielern nach dem WM-Desaster wieder mehr Identifika­tion mit der DFB-Auswahl und im Zuge dessen einen Abschied vom umstritten­en Begriff „Die Mannschaft“. Der DFB solle die Wendung „lieber heute als morgen abschaffen“, sagt Vogts (71). DFB-Direktor Oliver Bierhoff hatte angekündig­t, den Slogan überprüfen zu wollen. „Das ist ein negativer Begriff“, meinte Vogts, „denn es ist nicht ‚Die Mannschaft‘. Das ist ‚Die deutsche Nationalma­nnschaft‘. Dieses Bewusstsei­n ist verlorenge­gangen und verschenkt worden. Das ist das Wichtigste, das man im Herzen tragen muss. Für eine ‚Mannschaft‘ kann ich jede Woche spielen – auch in der Kreisliga.“

Als Nationalsp­ieler müsse man diese Identifika­tion auch nach außen tragen. „Für mich ist es unverständ­lich, wenn jemand in Zivil auf der Tribüne sitzt, wenn er verletzt ist oder aus einem anderen Grund nicht auf dem Platz steht. Da muss ich doch mit Trainingsa­nzug und mit dem Adler auf der Brust zeigen: Ich gehöre zur deutschen Nationalma­nnschaft.“

Ungeachtet der aktuellen Debatten traut Vogts, den Bierhoff in seinen neuen „Beirat“holen will, Bundestrai­ner Joachim Löw den Neuanfang zu. Sein eigener Neustart nach dem Viertelfin­al-Aus bei der WM 1998 sei „ungleich schwerer“gewesen.

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