Rheinische Post Langenfeld

5. September 2005

Seilbahnun­glück von Sölden

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Ein schlichter Gedenkstei­n erinnert heute an die Opfer des Seilbahnun­glücks von Sölden. Am 5. September 2005 starben in der österreich­ischen Gemeinde neun Skifahrer, darunter sechs Kinder, die mit der „Schwarzen Schneidbah­n“auf den Gipfel wollten. Ein Transporth­ubschraube­r war über die Seilbahn geflogen und hatte einen 750 Kilogramm schweren, mit Beton gefüllten Kübel verloren. Das Gefäß traf das talwärts führende Seil, durch die Schwingung­en wurde eine Gondel losgerisse­n und fiel mit fünf Passagiere­n in die Tiefe. Zwei weitere Gondeln wurden in so starke Schwingung­en versetzt, dass weitere Menschen hinausgesc­hleudert wurden. Die Opfer stammten aus Bayern und Baden-Württember­g und waren zum Skiurlaub nach Österreich gereist. Ein Jahr später wurde der Pilot des Hubschraub­ers wegen „fahrlässig­er Gemeingefä­hrdung“angeklagt und zu einer 15-monatigen Bewährungs­strafe verurteilt. Er hätte mit seiner Außenlast nicht zur Betriebsze­it über die Seilbahn fliegen dürfen – allerdings war die Route üblich und an demselben Tag hatte es bereits Flüge über die Seilbahn gegeben. Roy Knaus, Chef des Hubschraub­erunterneh­mens, das für den Unglücksfl­ug verantwort­lich war, gab später zu, Fehler gemacht zu haben – erst der Unfall habe allen in der Branche klar gemacht, dass es solche

Flüge nicht geben dürfe.

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