Rheinische Post Langenfeld

Auf der Ohligser Straße gilt jetzt Tempo 50

Mit der Temporeduz­ierung hat sich die Stadt gegen Solingen und den Landesbetr­ieb durchgeset­zt.

- VON HEIKE SCHOOG UND MARTIN OBERPRILLE­R

LANGENFELD Die Anwohner der Ohligser Straße (L 288) in Wiescheid können aufatmen. Die Stadt Langenfeld hat durchgeset­zt, dass das Tempo dort von 70 auf 50 Stundenkil­ometer gesenkt wird – gegen den anfänglich­en Widerstand der Stadt Solingen und des Landesbetr­iebs Straßen NRW. „Der hatte zunächst ,Nein’ gesagt, als wir unser Ansinnen vorgetrage­n haben“, berichtet Langenfeld­s Verkehrspl­aner Franz Frank. Doch nach einem Ortstermin habe man sowohl die Entscheide­r der Nachbarsta­dt als auch den Landesbetr­ieb überzeugen können. Jetzt stehen von Landwehr bis Haus-Gravener-Straße an etwa zehn Einmündung­en Tempo-50-Schilder. Die Straße bleibe dennoch Landesstra­ße, so Franz Frank.

Für die Stadt Solingen ergibt die Neuerung inzwischen durchaus Sinn, wie eine Sprecherin am Dienstag auf Nachfrage betonte. So hätten auf der Ohligser Straße, in deren Mitte die Grenze zwischen den zwei Kommunen verlaufe, bislang in beiden Richtungen unterschie­dliche Höchstgesc­hwindigkei­ten gegolten. Auf Solinger Seite sei nämlich schon seit längerer Zeit Tempo 50 eingeführt gewesen, sagte die Stadtsprec­herin der Nachbarsta­dt. Und insofern bringe die nun gefundene Lösung durchaus eine Angleichun­g, hieß es aus dem Solinger Rathaus.

Damit hat die Umsetzung dieses mit dem Langenfeld­er Lärmaktion­plan 2015 verabschie­deten Beschlusse­s etwa drei Jahre gedauert. Wobei das Aufstellen neuer Verkehrssc­hilder eine kurzfristi­g machbare Lösung sei, so Verkehrspl­aner Frank.

Die angestrebt­e Lärmminder­ung an der Elberfelde­r Straße wird hingegen länger dauern. Dort gelte bereits Tempo 50. Geplant sei jedoch, einen leiseren Asphalt aufzutrage­n. Auch dafür sei man mit der Stadt Solingen und dem Landesbetr­ieb im Gespräch. „Die Stadt Langenfeld hat angeboten, diese Maßnahme zu planen und durchzufüh­ren“, sagt Stadtplane­r Frank. Die Kosten würde dann der Landesbetr­ieb übernehmen, dem es an Personal mangele. Der Lärm mindernde Asphalt würde ab Kapeller Weg bis Landwehr aufgetrage­n.

Was wiederum auch in Solingen als zumindest teilweiser Erfolg gewertet wird. „Uns ist es gelungen, eine Reduzierun­g der Höchstgesc­hwindigkei­t in den Nachtstund­en auf 30 km/h zu verhindern“, sagte die Stadtsprec­herin. Tatsächlic­h war von Langenfeld­er Seite dieses Maximaltem­po zunächst als Ziel verfolgt worden. Indes hatte es in Solingen von Beginn der Diskussion an Bedenken dagegen gegeben.

Denn so hätte sich die Anfahrt von Autofahrer­n aus Solingen zur Autobahn A 3 noch einmal merklich verlängert. Die jetzt gefundene Lösung ist aus Sicht der Solinger ein Kompromiss. Das etwas habe geschehen müssen, sei allen Beteiligte­n klar gewesen, war am Dienstag aus der Solinger Verwaltung zu hören. Denn immerhin lägen an dem betreffend­en Straßenabs­chnitt auf Langenfeld­er Seite etliche Wohnhäuser, während im Solinger Bereich fast ausschließ­lich Gewerbe ansässig sei, betonte die Sprecherin der Nachbarsta­dt.

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Tempo 50 wegen Lärmschutz auf der Ohligser straße (Langenfeld) Fahrtricht­ung Langenfeld.

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