Rheinische Post Langenfeld

Die Städte bauen ihre Radwege aus

Am 22. September ist autofreier Tag. Langenfeld und Monheim bemühen sich um größere Umweltfreu­ndlichkeit im Straßenver­kehr.

- Von Martin Mönikes

LANGENFELD/MONHEIM Am 22. September 1973 wurde wegen der Ölkrise der erste autofreie Sonntag eingeführt. Seither rufen beispielsw­eise Umweltverb­ände jedes Jahr am 22. September europaweit einen autofreien Tag aus. Es gibt Städte und Regionen, die an diesem oder einem anderen Datum wenigstens stundenwei­se die Autos in ausgesucht­en Bereichen aussperren. Ähnliche Aktionen sind in den Städten des Südkreises Mettmann nicht geplant. Rat und Verwaltung in Langenfeld und Monheim sehen es allerdings schon seit einigen Jahren als Daueraufga­be an, die lokalen Verkehrsve­rhältnisse umweltfreu­ndlicher zu gestalten. Die verantwort­lichen Bereichsle­iter in Sachen Verkehr, Andreas Apsel in Monheim und Franz Frank in Langenfeld, gehen als passionier­te Radfahrer im Alltag mit gutem Beispiel voran.

Monheim beschloss bereits 2014 ein Klimaschut­z-Konzept, das eine 20-prozentige Reduzierun­g der Treibhausg­ase bis 2030 als Ziel hat. Die damaligen Untersuchu­ngen zeigten, dass 40 Prozent der Treibhausg­asemission­en in der Wirtschaft und 33 Prozent im Verkehr ihren Ursprung haben. „Im Verkehrsbe­reich halten wir eine Minderung von 15 Prozent für realistisc­h“, sieht Klimaschut­zmanager Georg Kruhl die Monheimer auf einem guten Weg.

Der Diplom-Physiker setzt auf eine Reduzierun­g des motorisier­ten Individual­verkehrs, indem Radfahren und die Nutzung des öffentlich­en Nahverkehr­s (ÖPNV) attraktive­r werden. Das Radverkehr­skonzept von 2015 enthält dazu konkrete Maßnahmen für Hauptund Nebenstraß­en, und auch den projektier­ten Radschnell­weg. Die Einführung eines Fahrradver­leihs mit 400 Rädern ist als ergänzende Maßnahme geplant.

Beim ÖPNV sollen durch schnellere Anbindunge­n (10-Minuten-Takt) an die S-Bahnhöfe und später Schnellbus­se an die RRX-Haltepunkt­e die autofahren­den Berufspend­ler zum Umsteigen animiert werden. Die E-Mobilität wird mit einer E-Dienstwage­nflotte, einem ergänzende­n Carsharing-Modell und weiteren Ladestatio­nen gefördert.

Für die Langenfeld­er hat die Kopplung der Sektoren ÖPNV/Radverkehr hohe Priorität. Park-and-Ride-Plätze, Ladestatio­nen für E-Bikes oder die zehn weiteren, in der Vorwoche freigegebe­n neuen Fahrradbox­en am S-Bahnhof sollen den Pendlern den Umstieg erleichter­n, im Idealfall sogar überregion­al. Um das Radeln von und nach Hilden zu erleichter­n, wird nicht nur der Radweg neben der Straße vom Rietherbac­h bis zur Hildener Stadtgrenz­e ausgebaut. Dabei übernimmt die Stadt die Planung für den zuständige­n Landesbetr­ieb NRW. Zusätzlich wird der Weg vom jüdischen Friedhof in Richrath (die Verlängeru­ng der Pappelalle­e) bis nach Hilden asphaltier­t. Der Radschnell­weg nach Düsseldorf kann ebenfalls helfen, Individual­verkehr zu verringern.

Ein „Mobilitäts­konzept Langenfeld 2030“ist in Vorbereitu­ng. Die Förderung der E-Mobilität wird nicht nur wegen der ambitionie­rten Ziele des Bürgermeis­ters (1000 E-Autos bis 2022) im städtische­n Betriebsho­f vorangetri­eben. „Wir beteiligen uns an Forschungs­vorhaben für kleine und mittlere Nutzfahrze­uge“, verrät Franz Frank.

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RP-FOTO: RALPH MATZERATH Franz Frank (Referat Tiefbau) und Andreas Apsel vom Fachbereic­h Bauwesen (v. re.) nutzen auch beruflich häufig das Fahrrad.

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