Septemberfest lockt viele Gäste an
Zum 40. Mal fand entlang der Brandenburger Allee das Programm mit einer bunten Mischung aus Kirmes, Trödelmarkt und Livemusik statt.
MONHEIM Kaufrausch, Adrenalinschübe und knapp zehn Stunden Bühnenprogramm – alles in einem. Die Besucher konnten sich beim Septemberfest im Berliner Viertel drei Tage lang von Fahrgeschäften durch die Luft wirbeln lassen, um das nächste Schnäppchen feilschen oder nach Herzenslust schlemmen. In Zusammenarbeit mit dem Schaustellergewerbe von Wilfried Hoffmann organisierte das Stadtteil-Management wieder eine bunte Mischung aus Kirmes, Trödelmarkt und Livemusik.
Auf der Brandenburger Allee gehen die Besucher immer wieder auf und ab und genießen die spätsommerlichen Temperaturen. Viele Familien sind mit ihren Kindern gekommen. Überall duftet es nach Popcorn, gebrannten Mandeln und Zuckerwatte. Auf dem Trödelmarkt trennen sich einige Monheimer von Sachen, die sie selbst nicht mehr brauchen. Verkauft wird alles, von Spielzeug über Bücher und Schallplatten, bis hin zu Kleidung und Schuhen. Das Angebot ist vielfältig.
Währenddessen haben Rümeysa Aydemir und Yasemin Özer von der Islamischen Gemeinschaft Milli Görüs (IGMG) alle Hände voll zu tun. Sie sorgen an einem der Essensstände für das leibliche Wohl ihrer Gäste. Dort können sich die Monheimer zum Beispiel mit gefüllten Weinblättern, türkischer Pizza, Gözleme oder süßen Tulumba versorgen. Für jeden Geschmack ist etwas dabei.„Manchmal kommen die Leute zu uns und fragen direkt nach dem Rezept“, erzählt Özer. „Wir haben sogar ein paar Stammkunden, die jedes Jahr aufs Neue an unserem Stand sind“. Am Septemberfest schätzt Aydemir vor allem die schöne Stimmung und den Zusammenhalt: „Es begegnen sich Menschen aus verschiedenen Kulturen, alle sind freundlich und aufgeschlossen.
Auf der Bühne geht es Schlag auf Schlag. Das Programm sorgt für gute Unterhaltung, vor allem mit Musik, Tanz und Akrobatik. Unter den Musikern finden sich unter anderem die Bands „The Four Shops“und „Groove Garden“und der frühere „Deutschland sucht den Superstar“-Gewinner Thomas Godoj wieder. Bauchredner Micha sorgt mit seinem Programm für so einige Lacher. Dabei lässt er nicht nur seine Puppen sprechen, sondern bindet die Zuschauer mit in seine Show ein. Etwas Besonderes spielt sich auch direkt neben der Bühne ab. Die Aufführungen werden für Gehörlose in Gebärdensprache übersetzt. Teilweise auch aus dem Englischen. Dafür sind die Gebärdensprachdolmetscherinnen Friederike Ehrhardt und Jana Kirch zuständig. Für sie ist das Programm eher eine Herausforderung, als Unterhaltung. „Wir müssen die ganze Zeit konzentriert sein, zuhören und gleichzeitig in die Gebärdensprache übersetzen, die auch eine eigene Grammatik hat“, erklärt Ehrhardt. Ein bisschen kann sie die Auftritte dann doch genießen. „Ich finde das Programm sehr schön weil es so bunt ist.“