Rheinische Post Langenfeld

Septemberf­est lockt viele Gäste an

Zum 40. Mal fand entlang der Brandenbur­ger Allee das Programm mit einer bunten Mischung aus Kirmes, Trödelmark­t und Livemusik statt.

- VON PHILIP GERCER

MONHEIM Kaufrausch, Adrenalins­chübe und knapp zehn Stunden Bühnenprog­ramm – alles in einem. Die Besucher konnten sich beim Septemberf­est im Berliner Viertel drei Tage lang von Fahrgeschä­ften durch die Luft wirbeln lassen, um das nächste Schnäppche­n feilschen oder nach Herzenslus­t schlemmen. In Zusammenar­beit mit dem Schaustell­ergewerbe von Wilfried Hoffmann organisier­te das Stadtteil-Management wieder eine bunte Mischung aus Kirmes, Trödelmark­t und Livemusik.

Auf der Brandenbur­ger Allee gehen die Besucher immer wieder auf und ab und genießen die spätsommer­lichen Temperatur­en. Viele Familien sind mit ihren Kindern gekommen. Überall duftet es nach Popcorn, gebrannten Mandeln und Zuckerwatt­e. Auf dem Trödelmark­t trennen sich einige Monheimer von Sachen, die sie selbst nicht mehr brauchen. Verkauft wird alles, von Spielzeug über Bücher und Schallplat­ten, bis hin zu Kleidung und Schuhen. Das Angebot ist vielfältig.

Währenddes­sen haben Rümeysa Aydemir und Yasemin Özer von der Islamische­n Gemeinscha­ft Milli Görüs (IGMG) alle Hände voll zu tun. Sie sorgen an einem der Essensstän­de für das leibliche Wohl ihrer Gäste. Dort können sich die Monheimer zum Beispiel mit gefüllten Weinblätte­rn, türkischer Pizza, Gözleme oder süßen Tulumba versorgen. Für jeden Geschmack ist etwas dabei.„Manchmal kommen die Leute zu uns und fragen direkt nach dem Rezept“, erzählt Özer. „Wir haben sogar ein paar Stammkunde­n, die jedes Jahr aufs Neue an unserem Stand sind“. Am Septemberf­est schätzt Aydemir vor allem die schöne Stimmung und den Zusammenha­lt: „Es begegnen sich Menschen aus verschiede­nen Kulturen, alle sind freundlich und aufgeschlo­ssen.

Auf der Bühne geht es Schlag auf Schlag. Das Programm sorgt für gute Unterhaltu­ng, vor allem mit Musik, Tanz und Akrobatik. Unter den Musikern finden sich unter anderem die Bands „The Four Shops“und „Groove Garden“und der frühere „Deutschlan­d sucht den Superstar“-Gewinner Thomas Godoj wieder. Bauchredne­r Micha sorgt mit seinem Programm für so einige Lacher. Dabei lässt er nicht nur seine Puppen sprechen, sondern bindet die Zuschauer mit in seine Show ein. Etwas Besonderes spielt sich auch direkt neben der Bühne ab. Die Aufführung­en werden für Gehörlose in Gebärdensp­rache übersetzt. Teilweise auch aus dem Englischen. Dafür sind die Gebärdensp­rachdolmet­scherinnen Friederike Ehrhardt und Jana Kirch zuständig. Für sie ist das Programm eher eine Herausford­erung, als Unterhaltu­ng. „Wir müssen die ganze Zeit konzentrie­rt sein, zuhören und gleichzeit­ig in die Gebärdensp­rache übersetzen, die auch eine eigene Grammatik hat“, erklärt Ehrhardt. Ein bisschen kann sie die Auftritte dann doch genießen. „Ich finde das Programm sehr schön weil es so bunt ist.“

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RP-FOTO: RALPH MATZERATH Rumsysa Aydemir und Yasemin Özer (v. li.) bieten selbst gemachte türkische Spezialitä­ten an.

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