Ein Festival für Craft-Beer-Fans
Die Gründer von Holy Craft, Thorsten Kulmann und Sebastian Knepper, organisieren das Craftival in Düsseldorf.
DÜSSELDORF Der Deutsche an sich ist ein Gewohnheitstier. „Gerade was das Essen und Trinken angeht“, sagt Thorsten Kulmann, der die Düsseldorfer schon ein bisschen überzeugen musste von seinen Bieren. Im Mai vergangenen Jahres hat Kulmann gemeinsam mit Sebastian Knepper an der Liefergasse die erste Craft Beer Bar der Stadt eröffnet. „Zuerst kamen internationale Leute zu uns“, sagt Kulmann, vielleicht auch, weil sie Craft Beer bereits kannten. „So langsam entwickelt es sich aber“, sagt Sebastian Knepper, der sich einiges hat einfallen lassen, um eben auch die Düsseldorfer für das Craft Beer zu gewinnen.
Einmal im Monat organisieren die beiden Bar-Betreiber ein Tasting, bei dem die Gäste verschiedenen Crafts probieren können, in diesem Jahr waren sie erstmals mit einem Stand auf dem Fischmarkt, beim Gourmet Festival sind sie jedes Mal größer geworden. Und die Ideen, um die Biere der kleinen, unabhängigen Brauereien bekannter zu machen, gehen Kulmann und Knepper noch lange nicht aus – jetzt organisieren sie das erste Bier-Craftival in der Region. Zwölf Brauer haben sie eingeladen, mehr als 60 Biere wird es zu kosten geben, dazu Kunst, Musik, Handwerk, Foodtrucks und ein kleines Programm für Kinder. „Vielleicht erreichen wir so noch mal ein anderes Publikum“, hofft Sebastian Knepper. In den Schwanenhöfen wird das Craftival zwei Tage lang gefeiert, dort ist es nicht zu groß, findet Thorsten Kulmann, der das Areal schon von anderen Festivals kennt. 25 Stände werden aufgebaut, neben Bier gibt es für die Gäste Burger, Currywurst, Asiatisches. Seit Monaten planen die Geschäftspartner das Crafitval schon, viel Arbeit haben sie investiert, „und es gibt immer mal wieder Dinge, die nicht so laufen“, meint Knepper. Zum Glück kommen beide Holy-Craft-Gründer aus der Gastronomie, kennen die eine oder andere Hürde, die sich bei der Planung solcher Veranstaltungen ergeben kann.
Wichtig war für Sebastian Knepper und Thorsten Kulmann, dass es ein persönliches Fest wird, „wir hätten auch deutlich mehr Brauer ansprechen können“, sagt Knepper, der aber lieber ein paar Ausgewählte eingeladen hat, die auch selbst zum Craftival kommen, die dort ihre Biere erklären, die kleine Tastings machen mit den Besuchern, „viele suchen den Austausch“, sagt Kulmann. Entstanden ist die Craft-Beer-Bewegung Ende der 1980er in den USA, schwappte irgendwann nach Europa, in jene Länder, „wo die Not groß war, weil das Bier furchtbar schmeckte“, erzählt Sebastian Knepper. Holland ist ein Beispiel oder Italien, Deutschland ging es lange gut mit seien Brauereien, „aber viele Biere sind doch eintönig“, meint Thorsten Kulmann.