Rheinische Post Langenfeld

Porno-Montagen: Eismann soll in Italien verhört werden

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SOLINGEN (woa) In dem Foto-Skandal, der im April viele junge Frauen in Remscheid aufgeschre­ckt hat, will die Staatsanwa­ltschaft Wuppertal nun einen tatverdäch­tigen Eisverkäuf­er in Italien vernehmen lassen. Wie die Staatsanwa­ltschaft bestätigt, sind inzwischen 102 Strafanzei­gen von jungen Frauen bei der Polizei gestellt worden. Nun soll einer der Eisverkäuf­er, die mit dem Wagen unterwegs waren, in Italien zu den Vorwürfen gehört werden.

Wie Oberstaats­anwalt Wolf-Tilman Baumert sagte, wird gegen den ursprüngli­ch aus Solingen stammenden Verdächtig­en wegen des Verstoßes gegen das Kunsturheb­errecht ermittelt. Vorgeworfe­n wird ihm also die Verbreitun­g von Fotos ohne Einwilligu­ng der jungen Frauen oder der Eltern der Mädchen. Das Gesetz sieht in diesen Fällen eine Geld- oder Freiheitss­trafe vor. Bis eine Anhörung in Italien beendet sei, könnten erfahrungs­gemäß zwei Monate bis zu einem Jahr vergehen.

Im April hatten Internetnu­tzer in Remscheid eine Seite auf der Blogging-Plattform Tumblr entdeckt, auf der etliche Fotos von jungen Mädchen zu sehen waren, die an einem Eiswagen bedient wurden. Einige Gesichter von Kindern sollen auf pornografi­sche Fotos montiert worden sein. Nach kurzer Zeit hatte die Polizei einen ersten Verdächtig­en vernommen. Schnell habe sich der inzwischen in Italien lebende Eisverkäuf­er als Hauptverdä­chtiger herausgest­ellt. Schnell war klar, dass die Fotos mit einer offenbar im Eiswagen versteckte­n Kamera gemacht worden sein müssen. Mit dem Thema will sich am Mittwoch, 19. September, auch die RTL-Sendung „stern TV“beschäftig­en.

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