Sven Bender hofft auf Neustart in Rasgrad
Der Innenverteidiger der Werkself sieht sein Team nach dem 1:3 in München in der Pflicht, endlich in die Saison zu finden. Eine entscheidende Rolle könnte das Europa-League-Spiel am Donnerstag spielen.
MÜNCHEN Man muss kein Freund oder Fan von Uli Hoeneß sein, um seinen Wunsch nach dem 3:1-Erfolg seines FCB gegen die Werkself unterstützen zu können. „Ich hätte mir gewünscht, dass Leverkusen zwischendurch auch mal versucht, ein Tor zu schießen, weil die Zuschauer ja für zwei Mannschaften kommen“, sagte der Präsident des Rekordmeisters. In der Tat bot Bayer 04 seinen mitgereisten Fans wieder einmal
„Wir müssen jedes Spiel als Endspiel sehen“
Sven Bender Abwehrchef Bayer 04
wenig Grund zur Freude – nach dem Führungstreffer durch Wendell per Strafstoß (5.) ließ sich das Team von Trainer Heiko Herrlich kaum noch in der gegnerischen Hälfte blicken. 3:15 Torschüsse, ein Ballbesitzanteil von 24 Prozent, 34 Prozent gewonnene Zweikämpfe sowie einer Fehlpassquote von 29 Prozent sind Belege für den chancenlosen Auftritt in der bayerischen Landeshauptstadt.
Die Leverkusener Probleme liegen dabei nicht nur im nahezu nicht existenten Angriffsspiel. Derzeit mangelt es in allen Bereichen. Profis wie Jonathan Tah, der von den eigenen Fans zum „Spieler der Saison 2017/18“gewählt wurde, oder ein Leon Bailey, der für seinen Aufstieg in der zurückliegenden Spielzeit ebenfalls mit Preisen und Lob überhäuft wurde, sind aktuell ein Schatten ihrer selbst. Die verletzungsbedingten Ausfälle von Julian Baumgartlinger, Charles Aránguiz, Joel Pohjanpalo oder Panagiotis Retsos tun ihr Übriges.
„Andere Mannschaften sind in der Saison angekommen, für uns wird es auch Zeit“, sagte Sven Bender. Der Innenverteidiger kehrte nach überstandenen Sprunggelenksproblemen ins Team zurück und bestritt bei der dritten Saisonniederlage sein erstes Bundesliga-Spiel in dieser Saison. „Die Jungs sind niedergeschlagen“, gewährte der 29-Jährige einen Blick ins Seelenleben der Werkself. Seinen Teamkollegen wollte er keinen Vorwurf machen – sie hätten alles gegeben.
Der ehemalige Dortmunder richtete den Blick auf die kommenden Aufgaben: „Die Köpfe müssen oben bleiben. Wir haben eine Phase, in der wir in drei Wochen sieben Spiele haben.“Die erste Niederlage könne sich nicht mehr rückgängig machen, dafür ließen sich aber die kommenden Partien maßgeblich beeinflussen. „Wir können die Wende schaffen“, ist er optimistisch.
Um endlich zu punkten, müsse die Leverkusener Elf „jedes Spiel als Endspiel sehen“, betonte er. Die Bundesliga sei zu schwierig, um mit weniger als 100 Prozent Einsatz Spiele zu gewinnen. Er hofft, dass sein Team in Bulgarien bei Ludogorez Rasgrad am Donnerstag (21 Uhr) Selbstvertrauen tankt. „Jeder kennt diese Mannschaften“, sagt Bender. „Auswärts wird’s ganz eklig zu spielen. Ich würde mir wünschen, dass wir uns dort mit einem Sieg Selbstvertrauen für die Bundesliga holen.“
Es wird sich zeigen, ob es wie bei Hoeneß’ Wunsch nach mehr Offensivdrang des Gegners bleibt, oder ob Bayer 04 tatsächlich die Trendwende schafft. Die kommende Woche ist – obwohl die Saison erst vor Kurzem gestartet ist – bereits wegweisend.
U20-Athleten trumpfen bei Team-DM auf
LEVERKUSEN (dora) Die weibliche und die männliche U20 des TSV Bayer 04 haben am Samstag bei der Deutschen Meisterschaft der Teams in Lage jeweils Platz eins erkämpft. Eifrigste Punktesammlerin war U20-WM-Halbfinalistin Sylvia Schulz, die zunächst über 100 Meter Hürden in 15,03 Sekunden den Sieg holte, um sich dann auch über 400 Meter in 57,34 Sekunden durchsetzte. „Ich bin hier nach einer Trainingspause für das Team angetreten“, sagte die Deutsche U20-Meisterin über 400 Meter Hürden. „Ich hoffe, dass ich im nächsten Jahr in der U23 da weitermachen kann, wo ich in der Jugend aufgehört habe“, sagte die Athletin von Trainer Tobias Kofferschläger.
Paulina Brems war im Stabhochsprung mit 3,70 Meter überlegen. Mona Khulusi schleuderte den Diskus auf 37,25 Meter und eroberte damit einen Riesenvorsprung. Im Kugelstoßen war die 19-Jährige mit 11,13 Meter Zweitbeste, gefolgt von Pauline Hillebrand (10,85 Meter). Sie hatte zuvor bereits 1,60 Meter übersprungen und imaginäres Silber geholt. Später fügte die vorjährige Deutsche Siebenkampf-Meisterin der U16 auch noch im Speerwurf mit 38,38 Meter Platz zwei hinzu. Bjarna Liv Lakämper kam über 100 Meter Hürden in 15,05 Sekunden ebenfalls auf Rang zwei.
Die männliche U20, in der etliche Leistungsträger fehlten, überraschte mit ihrem Sieg. Im Stabhochsprung gelang Finn Jakob Torbohm und Nils Arians mit 4,10 Meter ein Doppelerfolg. Felix Füermann war mit 51,98 Metern zweitbester Speerwerfer. Jan Dittrich erkämpfte über 800 Meter in 2:01,18 Minuten Platz zwei. Leo Büth belegte im Diskuswurf mit 43,29 Metern den Silberrang. Lennart Diego Schmitz katapultierte die Kugel auf 13,79 Meter – die drittbeste Weite.