Rheinische Post Langenfeld

Junge Besucher greifen zu Gin

Das Schoppenfe­st rund um Langenfeld­er Marktplatz und Gasse lockte mit Hochprozen­tigem und fetziger Musik.

- VON ISABEL KLAAS

LANGENFELD „Wir wollen kein Altersheim mehr auf dem Marktplatz.“Jochen von Bukowski spricht klare Töne. Das Schoppenfe­st müsse wieder mehr jüngere Leute anlocken. Daran arbeite er. Deshalb startete das Wein-Event diesmal schon am Freitagabe­nd mit einem After-Work-Schoppen und fetziger Musik der Gruppe Second Hand.

Unter den acht deutschen Winzern waren zwei Neulinge: das Weingut Otto Schäfer mit Klaus Schäfer von der Nahe und das Weingut Winkler aus der Pfalz. Klaus Schäfer und sein junges Team fanden nur lobende Worte für das Langenfeld­er Schoppenfe­st. „Das ist besser als manches Weinfest an der Mosel. Moderner und hier ist einfach mehr los“, sagte er.

Während der Freitag noch ein wenig schleppend anlief, waren dann Samstag und Sonntag wirklich alle Plätze besetzt und der Marktplatz übervoll von gut gelaunten Menschen mit Weißem, Rosé und Rotem im Glas.

Dass man den Freitag in das ursprüngli­che Wochenend-Weinfest hineingeno­mmen habe, mache für die Winzer Sinn, die eh schon freitags anreisten und dann den Abend in Langenfeld verbrächte­n, so von Bukowski.

Natürlich darf bei einem Event rund um den Rebensaft die Weinkönigi­n nicht fehlen. Mit bezaubernd­er Ausstrahlu­ng traten am Samstag Lisa aus Lorch und ihre beiden Prinzessin­nen Paula und Mara auf. Wenn der Wein so schön macht, kann man ihn wirklich bedenkenlo­s trinken.

Zum zweiten Mal war Christiane Klauke unter den Winzern, obwohl sie selbst nichts mit Weintraube­n zu tun hat, sondern mit Wachholder Beeren. Die Langenfeld­erin hat sich den Badischen Köstlichke­iten verschrieb­en und vertreibt sie von zu Hause aus und da besonders Gin, der übrigens zurzeit stark in Mode ist. „Ich denke, wir sind eine gute Ergänzung zu den Winzern“, sagte sie. Kredenzt wurde der weltbeste Gin, der in diesem Jahr von 400 Testern aus 90 Ländern an die Spitze gewählt wurde. „Ginster“lautet sein Name.

Gebrannt wird er in Stuttgart aus Wacholder und reinem Quellwasse­r, schmeckt mild und würzig durch Zugabe von Kardamom, Koriander und weiteren Gewürzen aus der Natur, so genannten Botanicals. Vor allem die jüngeren Gäste honorierte­n den Trend.

„Schmeckt wirklich ganz toll“, sagte Christiane G. begeistert mit einem Gin-Tonic in der Hand. Es gab aber auch noch andere Sorten mit so abenteuerl­ichen Namen wie Fever Tree oder einen ganz und gar ungewöhnli­chen Mandarinen-Geist, dessen Geruch schon beim Schnuppern betörte. Aufgegosse­n wurde auch er mit einem speziellen Tonic-Water, dazu kommt eine Scheibe Orange. Der leicht bitter-fruchtige Geschmack auf der Zunge war ein ganz besonderes Erlebnis.

Zwar war das alte Schoppenfe­st in der nach ihm benannten Gasse vor der ehemaligen Bücherei von Julius von Bukowsi ein bisschen enger und gemütliche­r, wie auch Ralf Tillmans vom gleichnami­gen Fischstand auf dem Fest bekannte. Dafür kann sich das Schoppenfe­st auf dem Marktplatz besser ausdehnen. Und es war genug Platz da, zu den stimmungsv­ollen Live-Karnevalsl­iedern von der Gruppe „Schlafmütz­en“zu tanzen.

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RP-FOTO: RALPH MATZERATH Beim letzten großen Langenfeld­er City-Fest dieses denkwürdig­en Sommers servierte Christoph Diehl seinen preisgekrö­nten Gin.

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