Rheinische Post Langenfeld

Blumenkübe­l schützen vor Anschlägen

Die Poller sind bereits versenkt. Jetzt werden mit Stahl verstärkte Sperren installier­t.

- VON HEIKE SCHOOG

LANGENFELD Neben der Stadthalle klaffen Löcher. Große Kübel aus Beton stehen bereit. Daneben liegen, mit Gittern und Flatterban­d geschützt, bis zu zwei Tonnen schwere, 22 Zentimeter dicke Konstrukti­onen aus Stahl. Die werden später mithilfe eines Krans in die Betonkübel versenkt, damit verbunden und anschließe­nd mit Blumen bepflanzt.„Diehaltene­inen Lkwmit Tempo 80 von der Einfahrt in die Innenstadt ab, ist Verkehrspl­aner Franz Frank sicher.

An vier Stellen im Umkreis des Markplatze­s werden die mit Stahl verstärkte­n Blumenkübe­l angebracht. Bis zu den Herbstferi­en sollen sie stehen, sagt Frank.

Die Arbeiten laufen parallel vor der St. Josef-Kirche, vor der Stadhalle und an zwei Standorten an der Friedhofst­raße. Vor, neben oder zwischen den Kübeln befinden sich zudem versenkbar­e Poller, damit im Gefahrenfa­ll Polizei und Feuerwehr Zugang erhalten können.

Auch wenn die Terroransc­hläge in Nizza, Berlin, Barcelona aktuell nicht mehr so präsent sind, arbeiten Kommunen an den Sicherheit­skonzepten, die daraus gefolgt sind. 2017 hat der Rat der Stadt Langenfeld den entspreche­nden Ratsbeschl­uss gefasst und 900.000 Euro bewilligt, um die Besucher der Stadt besonders bei größeren Festen zu schützen. „Gegen Fahrzeuge sind wir auf diese Weise gut geschützt“, sagt Franz Frank. Das sei Teil der Auflagen, die erfüllt werden müssen, damit die Polizei Großverans­taltungen überhaupt genehmigt.

Laut Ordnungsam­tsleiter Christian Benzrath sind ausschließ­lich starre Barrieren für Autos in der Fußgängerz­one nicht möglich. „Die Sperren müssen so gestaltet sein, dass jederzeit Rettungsdi­enst und Feuerwehr sie passieren können“, sagt der städtische Referatsch­ef. Dazu wurden bis jetzt große Wassertank­s oder auch Betonblock­s platziert und zusätzlich Lkw quergestel­lt, die bei Bedarf ein Stück zurücksetz­ten, um etwa Rettungswa­gen ein- und ausfahren zu lassen.

Die Personalko­sten dafür summierten sich jährlich auf einen hohen fünfstelli­gen Betrag, die bei einer Sicherung des Wochenmark­ts durch Lkw weiter ansteigen würden.

Die Feuerwehr kann die hydraulisc­hen Poller nach Benzraths Angaben für die Einfahrt etwa eines Rettungswa­gens „zentral heben und senken“. Die Poller stehen an den Eingängen Friedhofst­raße, Ganspohler Straße, Solinger- und Hauptstraß­e. Bürgermeis­ter Schneider verspricht sich von Pollern und Barrieren auch den Effekt, dass außerhalb der festgelegt­en Lieferzeit­en (6 bis 11 und 18 bis 20 Uhr) keine Autos mehr in der Fußgängerz­one sein werden.

Die Zufahrten von der Bachstraße und vom Sändchen zum Marktplatz bekommen wegen der für Lkw zu niedrigen Durchfahrt­höhe keine Poller.

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RP-FOTO: RALPH MATZERATH Franz Frank (l.) und Ulrich Beul von der Stadt sind überzeugt: Dieses Konstrukt hält den meisten möglichen Attacken stand.

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