Task Force gegen Afrikanische Schweinepest
DÜSSELDORF NRW-Landwirtschaftsministerin Ursula Heinen-Esser (CDU) warnt vor einer akuten Gefahr für NRW durch die Afrikanische Schweinepest. „Seit dem 13. September haben wir eine deutlich verschärfte Bedrohungslage“, sagte die Ministerin am Donnerstag in einer „Aktuellen Stunde“des Landtags. Die NRW-Regierung habe eine Task Force für die Grenzregion gegründet, die dafür sorgen soll, dass Land und Kommunen sich eng miteinander abstimmen. Die Jäger in der Grenzregion rief sie auf, verstärkt Wildschweine zu schießen.
Der Fundort der fünf toten, mit der Schweinepest infizierten Wildschweine im südlichen Belgien liegt nur rund 120 Kilometer von NRW entfernt. Die Afrikanische Schweinepest ist für Menschen nicht gefährlich, bei Schweinen aber führt das Virus meist sehr schnell zum Tod. Der Landwirtschaft droht ein enormer Schaden.
„Ein großes Risiko ist die Teilnahme an Jagden in Belgien“, sagte Heinen-Esser. Aber auch durch den starken Transitverkehr zwischen Belgien und NRW oder schon durch weggeworfene Wurstbrote an Rastplätzen, die von Wildschweinen aufgesucht werden, könne der Erreger der Schweinepest eingeschleppt werden. Die möglichen Folgen verdeutlichte der CDU-Landtagsabgeordnete Rainer Deppe: Große Flächen müssten zu Sperrgebiet erklärt werden, das niemand betreten dürfe. Betroffen wären landwirtschaftliche Flächen und der Forst mit entsprechenden Auswirkungen für die Land- und Holzwirtschaft sowie den Tourismus.
Annette Watermann-Krass (SPD) sagte: „Ein Exportstopp könnte zu Milliardenschäden führen.“Die Frage laute nicht, ob die Schweinepest komme, sondern wann. Norwich Rüße (Grüne) warnte: „Bei intensiver Bejagung der Wildschweine steigt die Reproduktionsrate.“Sven Tritschler (AfD) forderte ein Jagdrecht, das die Leistung der Jäger wertschätze.