David Wiencek soll den LTV unberechenbarer machen
Die Leichlinger Drittliga-Handballer haben sich mit dem variablen Rückraumspieler einen namhaften Zugang gesichert.
LEICHLINGEN In ihren ersten Ligaspielen bewiesen die Handballer des Leichlinger TV, dass sie in dieser Saison ein ernster Kandidat für die Meisterschaft sind. Unter der Woche untermauerte der West-Drittligist diesen Eindruck mit einer namhaften Verpflichtung ein weiteres Mal: Bereits am Samstag (Anpfiff: 19 Uhr), wenn der ungeschlagene Tabellenführer im Rahmen des 5. Spieltags beim TSV GWD Minden II antritt, wird der variable Rückraumspieler David Wiencek erstmals für die Blütenstädter auflaufen. Der Bruder des Kieler Nationalspielers Patrick Wiencek spielte zuletzt für den Oberligisten ASV Hamm II und soll den Spitzenreiter unter anderem auf der Spielmacherposition unberechenbarer machen.
„Er ist genau das, was uns zuletzt noch gefehlt hat. Er ist ein zusätzlicher Spieler, der sehr dynamisch und wendig ist und den Unterschied ausmachen kann“, sagt Trainer Lars Hepp zu seinem neuen Mann. Schon beim Heimsieg gegen die SG Langenfeld (30:28) in der vergangenen Woche hatte sich der 25-Jährige in der Halle aufgehalten, in Minden soll er gegen die unangenehme Bundesliga-Reserve nun sein Debüt im Pirates-Trikot geben.
Wiencek spielte die vergangenen drei Jahre in Hamm, ehe sein Vertrag vor drei Wochen aufgelöst wurde. „Es gab Meinungsverschiedenheiten, die zu diesem Schritt geführt haben“, erklärt der Rechtshänder. Hepp für seinen Teil erkannte die Chance und lud Wiencek zum Training ein, an dem er nun bereits seit zwei Wochen regelmäßig teilnimmt. Der Weg dorthin ist für den Zugang recht umständlich. Auch nach dem Vereinswechsel wird Wiencek weiterhin in Hamm wohnen, wo er bis Januar 2019 noch eine Ausbildung zum Anlagenmechaniker absolviert. Bis zu diesem Zeitpunkt soll vorerst auch sein Vertrag laufen, „anschließend schauen wir dann, wie es weitergeht“, sagt er. Mindestens vier Monate reist er daher mit dem Zug rund 70 Minuten zum Training an.
Die Erwartungen an den ehemaligen Zweitliga-Spieler, im erfahrenen Kader der Leichlinger der zweitjüngste Akteur, sind durchaus groß. „Wenn er schon gegen Langenfeld dabei gewesen wäre, hätten wir nicht solche Probleme gehabt“, sagt Hepp. Die Langenfelder hatten Spielmacher Valdas Novickis in Manndeckung genommen und die LTV-Offensive so ihrer Kreativität beraubt. Wiencek bringt den Vorteil mit, in der Mitte, auf halb-links und sogar auf der Linksaußenposition eingesetzt werden zu können. „Mal sehen, auf welcher Position ich mich beweisen darf“, sagt der Zugang. Dass er in Minden seine Chance erhält, gilt als sicher.
Die Reise an die Weser – für Hepp das „schlimmste Auswärtsspiel der 3. Liga“– wird David Ferne dagegen nicht mit antreten. Der Torhüter verletzte sich am Rücken zwar nicht ernsthaft, wird wegen muskulärer Probleme aber nach wie vor aussetzen müssen. Für ihn wird wie bereits beim Auswärtssieg in Longerich vor zwei Wochen Routinier und Torwarttrainer Carsten Mundhenk auf der Bank sitzen. Ivo Santos, der wegen einer Schulterverletzung bisher noch ohne Einsatz in dieser Saison ist, soll nach Vereinsangaben hingegen wieder genesen und eine weitere Alternative im Leichlinger Rückraum sein.