Rheinische Post Langenfeld

Nur noch jedes fünfte gekaufte Auto ist ein Diesel

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Wie kein Zweiter berührte Charles Aznavour die Menschen mit seinen Liedern. Gestern starb der vielleicht größte Chansonnie­r mit 94 Jahren. DUISBURG/BERLIN (rtr) Mitten im Streit über neue Maßnahmen gegen Fahrverbot­e kehren Privatkund­en in Deutschlan­d dem Diesel zunehmend den Rücken. Noch 2012 habe der Anteil der Dieselkäuf­e unter Privatkund­en bei 34 Prozent gelegen – in den ersten acht Monaten des laufenden Jahres seien es noch 19,3 Prozent gewesen, sagte Autoexpert­e Ferdinand Dudenhöffe­r von der Universitä­t Duisburg-Essen. Ein Großteil der Dieselbesi­tzer, die mit Fahrverbot­en rechnen müssten, werde sich kaum wieder für einen Diesel entscheide­n.

Der Koalitions­ausschuss der Bundesregi­erung sollte am Abend einen Kompromiss in dem seit Monaten währenden Streit zwischen Union und SPD finden, um Fahrverbot­e in Städten zu vermeiden. Während Umweltmini­sterin Svenja Schulze (SPD) auf Hardware-Nachrüstun­gen beharrte, setzte Verkehrsmi­nister Andreas Scheuer (CSU) vor allem auf den Umtausch älterer Diesel in Neufahrzeu­ge.

Volkswagen hält offenbar eine technische Nachrüstun­g älterer Dieselauto­s für derzeit nicht umsetzbar. Ein Manager des Wolfsburge­r Konzerns verwies darauf, dass die Zulieferer von Katalysato­ren zur Stickoxid-Reduktion dafür keine Haftung übernähmen. Auch die Autobauer lehnten Garantien für technische Eingriffe an den Wagen ab. Offiziell bekräftigt­e Volkswagen lediglich, man sei kompromiss­bereit. Im Gespräch waren Umtauschpr­ämien bis zu 10.000 Euro pro Fahrzeug.

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