Rheinische Post Langenfeld

Waris ist elf und schon Profi-Künstler

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Weißes Blatt auf ein Holzgestel­l kleben, Bleistift schnappen und losmalen! Das macht Waris jeden Tag. Er ist elf Jahre alt und zeichnet schon wie ein Profi. Er sagt: „Ich will der jüngste tollste Künstler der Welt werden.“

Waris lebt im Land Nigeria in Westafrika. Dort ist er berühmt für seine genauen Zeichnunge­n, die fast aussehen wie Fotos. Diese Kunstform nennt man Hyper-Realismus. „Mein Ziel ist es, dass meine Bilder in großen Museen überall auf der Welt ausgestell­t werden“, sagt er. Lange haben die Leute nicht geglaubt, dass Waris seine Bilder selber zeichnet. Doch dann ging er zu einem Konzert, das sich auch der Präsident des Landes Frankreich anhörte. Vor den Augen der Zuschauer zeichnete er ihn. Waris’ Kunstlehre­r sagt: „An diesem Tag war jeder Zeuge, dass er die Bilder selber macht.“

Um noch besser zu werden, wollte Waris auf die Ayowole-Kunstschul­e in seiner Heimatstad­t Lagos gehen. Doch die kostet Geld, und die Familie ist ziemlich arm. Waris’Vater verkauft Ersatzteil­e für Autos, seine Mutter an der Straße Getränke.

Die Kunstschul­e entschied deswegen, einen Teil der Kosten zu übernehmen. Seit einigen Jahren lernt Waris dort, seine Technik zu verbessern. Die Blätter und Stifte dafür kann er sich schon selbst kaufen: Einige reiche Leute haben ihn gebeten, sie zu zeichnen, und für die Bilder bezahlt. Doch meistens zeigt Waris in seinen Bildern arme Menschen. „Was um mich herum passiert, beeinfluss­t meine Werke. Das ist vor allem meine Familie, in der meine Eltern hart arbeiten müssen, ehe wir etwas zu essen haben“, sagt er. dpa

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FOTO: DPA Der elfjährige Kareem Waris Olamilekan zeichnet das Gesicht einer Frau.

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