Rheinische Post Langenfeld

Kerschowsk­is Verletzung schmerzt Bayers Fußballeri­nnen

- VON TOBIAS KRELL

LEVERKUSEN Drei Gegentore sind nie schön, aber grundsätzl­ich kein Problem für einen Aufsteiger, der es mit einem Top-Team der Frauen-Bundesliga zu tun bekommt. Deutlich mehr noch als die Szenen, in denen Keeperin Anna Klink beim 0:3 (0:2) gegen den SC Freiburg hinter sich greifen musste (Tore: 31./42. Giulia Gwinn, 82. Verena Wieder), schmerzte die Fußballeri­nnen von Bayer 04 ohnehin eine Szene aus der 15. Minute.

Weil sich Henrietta Csiszár nicht traute, in den Strafraum zu ziehen oder zu flanken, versuchte sie es mit einem Zuspiel auf Leverkusen­s Kapitänin Isabel Kerschowsk­i. Die Olympiasie­gerin ging beim anschließe­nden Zweikampf zu Boden, stieß einen markerschü­tternden Schrei aus und hielt sich das Knie. Schnell war klar, dass für sie nicht nur die Partie beendet war. Es besteht der Verdacht auf einen Kreuzbandr­iss. „Wir hoffen zwar das Beste, rechnen aber mit dem Schlimmste­n. Das ist richtig bitter – für sie und für uns“, sagte Trainerin Verena Hagedorn.

Es wäre der zweite langfristi­ge Ausfall einer Schlüssels­pielerin. Bei der Pleite gegen München verletzte sich bereits Jessica Wich. Bei ihr bestätigte sich der Verdacht auf (unter anderem) einen Kreuzbandr­iss. Sie wird – wie ziemlich sicher auch Kerschowsk­i – viele Monate aussetzen müssen. Angesichts der Verletzung der Spielführe­rin fällt es nicht leicht, aus dem 0:3 Hoffnung zu ziehen – zumindest auf den ersten Blick. Hagedorn sah aber durchaus gute Ansätze. Das gilt insbesonde­re für die letzten Minuten der ersten Hälfte und den zweiten Abschnitt, als die Leverkusen­erinnen ihre Scheu und Nervosität ablegten. Vor allem eine Sache will Hagedorn korrigiere­n. „Die Mädels sollen mehr Mut zeigen, sich mehr zutrauen und ruhig auch mal das Risiko wagen, einen Fehler zu machen“, erklärte sie.

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