Rheinische Post Langenfeld

SPD nennt Bedingunge­n für Soli-Aus

Die Sozialdemo­kraten wollen im Gegenzug Änderungen beim Spitzenste­uersatz.

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BERLIN (may-) Zum Tag der Deutschen Einheit ist der zur Finanzieru­ng der Vereinigun­g eingeführt­e Solidaritä­tszuschlag unter Druck wie nie zuvor. CDU und CSU sind kurz davor, sich für eine vollständi­ge Abschaffun­g in dieser Wahlperiod­e zu positionie­ren. Die SPD beharrte bislang auf Erfüllung des Koalitions­vertrages, der erst 2021 ein Abschmelze­n und dann auch nur für kleine und mittlere Einkommen vorsieht. Nun nennt die SPD erstmals Bedingunge­n für das komplette Soli-Aus.

„Wenn diese Debatte wieder aufgemacht werden soll, muss im Gegenzug auch wieder über Veränderun­gen im Einkommens­teuerrecht gesprochen werden“, sagte der finanzpoli­tische Sprecher der SPD, Lothar Binding, unserer Redaktion. Kultur Er verlangte, dass bei einem vollständi­gen Aus für den Soli der Spitzenste­uersatz erst später greifen und für höchste Einkommen angehoben werden sollte. „Auch andere sozialpoli­tische Maßnahmen sind in den Blick zu nehmen.“

Die Debatte war nach der Aussicht auf neue Rekordeinn­ahmen des Staates in Gang gekommen. Derzeit verbucht der Bund jährlich 18 Milliarden Euro aus dem Soli. 2021 sollen 90 Prozent der Soli-Zahler mit zehn Milliarden entlastet werden. Aber selbst bei einer kompletten

Wegen des Tags der Deutschen Einheit erscheint am Donnerstag keine Zeitung. Die nächste Zeitung erhalten Sie am Freitag, 5. Oktober. Abschaffun­g hätte der Staat 2022 voraussich­tlich 15 Milliarden Euro mehr an Steuern als in diesem Jahr.

Die Mittelstan­dsvereinig­ung will das Soli-Aus beim CDU-Parteitag im Dezember zur Abstimmung stellen. „Bürger und Unternehme­n brauchen Klarheit, wann und wie der Soli der Vergangenh­eit angehört“, erklärte Unions-Finanzexpe­rte Hans Michelbach zu seiner Forderung, das Ende gesetzlich zu fixieren.

Die Vorsitzend­e des Bundestags-Finanzauss­chusses, Bettina Stark-Watzinger, stellte eine Verbindung mit den Ausgaben für die Einheit her: „Mit dem Auslaufen des Solidarpak­ts Ende 2019 fällt jeder verfassung­srechtlich­e Grund weg, den Soli zu verlängern“, sagte die FDP-Politikeri­n unserer Redaktion.

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