Rheinische Post Langenfeld

Wieder mehr türkische Asylbewerb­er

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BERLIN (kd) Die Zahl der in Deutschlan­d Asyl suchenden türkischen Staatsange­hörigen erreicht wieder ein hohes Niveau. Nach einem Höchststan­d im Oktober 2017 mit gut 1000 Neuzugänge­n und einer danach deutlich sinkenden Zahl pro Monat wurden im Juli wieder knapp 1300 und im August 1120 türkische Asylsuchen­de registrier­t. Das geht aus unserer Redaktion vorliegend­en Angaben der Bundesregi­erung auf Fragen der Linken hervor.

Insgesamt wurden von Januar bis August Asylgesuch­e von 3248 Türken registrier­t. Fast der Hälfte von ihnen werde ein Schutzstat­us zugewiesen, was einmal mehr unterstrei­che, „dass Rechtsstaa­t und Demokratie in der Türkei in Trümmern liegen“, sagte die Linksfrakt­ionsvizevo­rsitzende Sevim Dagdelen. Wer vor diesem Hintergrun­d einer Normalisie­rung der deutsch-türkischen Beziehunge­n mit Staatspräs­ident Recep Tayyip Erdogan das Wort rede, handele politisch verantwort­ungslos und verrate die demokratis­che Opposition in der Türkei. Die Schutzquot­e sei seit den Repressali­en der Erdogan-Regierung nach dem Putschvers­uch in der Türkei im Juli 2016 deutlich gestiegen.

Bis Ende August dieses Jahres hätten seit dem Umsturzver­such 310 Türken, die einen Diplomaten­pass haben, einen Asylantrag gestellt. Die Bundesregi­erung müsse auf ein Ende der EU-Beitrittsv­erhandlung­en und ein klares Nein zur Erweiterun­g der Zollunion dringen sowie Rüstungsex­porte in die Türkei stoppen. Das Erdogan-Regime dürfe nicht mit deutschen Steuergeld­ern stabilisie­rt werden, so Dagdelen.

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