Vortrag macht die bewegte Geschichte von Haus Vorst lebendig
LEICHLINGEN (ena) Die Geschichte von und Geschichten um Haus Vorst können Heimatfreunde am Dienstag, 9. Oktober, in einem Vortrag der Abteilung Leverkusen-Niederwupper des Bergischen Geschichtsvereins erfahren. Referenten sind Reinhold Braun, Klaus-Dieter Hartmann und Hans-Josef Rupprecht in Kooperation mit dem Stadtarchiv Leichlingen.
Erstmals erwähnt wird Haus Vorst im Jahr 1297 als Hof vom Forst, auf dem der Ritter „Hermanus de Foresto“lebte. Der Hof gehörte zum Kloster Deutz. 1392 heißt das Anwesen dann „Haus Vorst“, drei Jahre später „Schloss Vorst“. Dies lässt darauf schließen, dass der Hof zu einer Höhenburg ausgebaut wurde.
Im Laufe der Jahrhunderte wechselte die Burg mehrfach den Besitzer. Von 1782 bis 1948 war es die Adelsfamilie Mirbach-Harff. Graf Mirbach nutzte Haus Vorst als Jagdschloss. Lange Jahre war Förster Sons Verwalter des Hauses. Ab etwa 1855 gab es eine Sommer-Restauration. 1948 kaufte der Maler Werner Peiner Haus Vorst und benutzte es als Wohnraum und Atelier. Peiner stammte aus Düsseldorf und hatte in den 1930er Jahren in der Eifel eine bekannte Malerschule; Hermann Göring förderte ihn. Als Peiner 1984 starb, erbte seine Tochter, verheiratete Albanus, Haus Vorst. Ihre Familie lebte bis Anfang 2015 dort.
Viele Jahrzehnte war Haus Vorst für Gäste geöffnet. Bis 2015 war es beliebtes Ziel für Wanderer und Kulturinteressierte aus umliegenden Orten, etwa Langenfeld, Monheim, Solingen, Burscheid und Leverkusen. Heute ist es in Privatbesitz und kann nicht mehr besichtigt werden. In dem Vortrag werden private Fotos aus den Nachlässen der Familien Peiner und Albanus gezeigt.
Di., 9. Oktober, 19 Uhr, Bürgerhaus, Weyermann-Saal, Am Hammer 10 in Leichlingen, Eintritt frei (Spenden erwünscht).