Rheinische Post Langenfeld

Der Sommer macht das Altbier teurer

Der Uerige nimmt für das Glas Alt jetzt 2,20 Euro. Kürzer-Chef spricht von Preisexplo­sion beim Hopfen.

- VON UWE-JENS RUHNAU

Die Düsseldorf­er Hausbrauer­eien läuten die nächste Runde der Preiserhöh­ungen beim Altbier ein. Der Uerige, der vor zwei Jahren als Letzter den Preis für das 0,25-Liter-Glas Alt auf 2,05 Euro erhöhte, nimmt jetzt dafür 2,20 Euro und macht auch einige Speisen teurer.

Der extreme Sommer habe zu einer Verknappun­g und Verteuerun­g der wesentlich­en Bierrohsto­ffe geführt, sagt Baas Michael Schnitzler zur Begründung des höheren Alt-Preises. „Die Braugerste ist dieses Jahr um zwölf Prozent teurer geworden, der Hopfen um knapp 30 Prozent.“Die Kosten stiegen auch bei Personal und Energie. Er könne all dies nicht mehr abfedern, sagt Schnitzler.

Vermutlich bleibt er nicht der Einzige, der die Preise erhöht. Bei den Brauereien Schumacher, Füchschen, Schlüssel und Gulasch verlangt der Köbes aktuell 2,10 für das 0,25-Liter-Glas. Kürzer Alt (dort wird im 0,2-Liter-Glas ausgeschen­kt) verlangt umgerechne­t 2,37 Euro.

Karl-Heinz Gatzweiler (Schlüssel) bestätigt die Preisentwi­cklungen. Er müsse die Kosten noch genau kalkuliere­n, im Augenblock profitiere er beispielsw­eise noch von günstigen Hopfeneink­äufen aus dem vorigen Jahr. Hans-Peter Schwemin (Kürzer) meint, die Debatte passe wie die Faust aufs Auge und berichtet von einer regelrecht­en Kostenexpl­osion.

Er sei gerade im Hopfenanba­ugebiet Hallertau in Bayern. Bei einer Sitzung mit zahlreiche­n Brauerei-Chefs am Dienstag hätten die Verantwort­lichen der Hopfengeno­ssenschaft für das kommende Jahr Preiserhöh­ungen von bis zu 200 Prozent bei den verschiede­nen Hopfensort­en angekündig­t. „Ich weiß noch nicht, wie ich damit umgehe“, sagt Schwemin.

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RP-FOTO: ANDREAS BRETZ Der Preis für Uerige steigt wegen verteuerte­r Rohstoffe.

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