Partnerstadt eröffnet von Monheim mitfinanzierte Kunstschule
Atasehir nimmt sich Einrichtung und Kursprogramm vom Rhein zum Vorbild. Aus dem Monheimer Stadtsäckel fließen 45.000 Euro in die Türkei.
MONHEIM (elm) Die Diskrepanz könnte kaum größer sein: Am Samstag eröffnete der türkische Staatspräsident in der Stadt eines anderen Staates eine von ihm finanzierte religiöse Einrichtung und schloss dabei selbst die Oberbürgermeisterin der Stadt Köln, aber auch andere hochrangige Vertreter des Landes aus. Im 2000 Kilometer entfernten Istanbul wurde derweil ein weiteren Stein für die partnerschaftliche Freundschaft zwischen Monheim und der türkischen Partnerstadt Ata ehir gelegt: Gemeinsam eröffneten Bürgermeister Daniel Zimmermann und der amtierende Bürgermeister Ata ehirs, lhami Yılmaz, die dortige Kunstschule. Sie ist nach dem Monheimer Vorbild konzipiert und eingerichtet. Sie heißt: „Kunstschule Monheim“.
Neben den im Rahmen der Partnerschaft gemeinsam organisierten klassischen Konzerten, Sportveranstaltungen oder Schülerbesuchen wird zukünftig auch die Kunst Menschen in beiden Städten miteinander verbinden. „Denn im Gegensatz zur Sprache, die eine Barriere darstellen kann“, betonte Bürgermeister Daniel Zimmermann in seiner Eröffnungsrede, „sind der Tanz, die Musik und die Kunst universelle Ausdrucksformen, die uns Menschen ganz unkompliziert miteinander verbinden.“
Auch dem amtierenden Bürgermeister Ata ehirs, lhami Yılmaz, sah man die Freude und den Stolz über die gelungene Partnerschaft an. „Ich bin mir sehr sicher, dass dieses atemberaubende Projekt für die Freundschaft und Akzeptanz zwischen den Völkern sehr positiv beitragen wird.“Dass „Kunst Brücken bauen und Vorurteile überwinden [kann]“, davon ist auch Katharina Braun, Leiterin der Monheimer Kunstschule, überzeugt.
Die Kunstschulen in beiden Partnerstädten sind jetzt für ihre Nähkurse und Multimedia-Angebote mit den exakt gleichen Materialien ausgestattet, so dass auf dieser Basis fortan ein echter Austausch erfolgen kann. Für die Realisierung finanzierte Monheim am Rhein der neuen Kunstschule zur Eröffnung Ausstattungsgegenstände im Wert von 45.000 Euro. „Ata ehir erlebt aktuell schwere Zeiten“, betont Zimmermann. Der eigentliche Bürgermeister sei noch immer suspendiert.