Rheinische Post Langenfeld

Giants richten ihren Fokus auf die Defensive

In Erfurt bestreitet der Zweitligis­t (ProB) am Mittwoch sein zweites Saisonspie­l. Hansi Gnad hat großen Respekt vor dem Gegner.

- VON THOMAS RADEMACHER

LEVERKUSEN Mit einer grandiosen Angriffsle­istung bezwangen die Bayer Giants am ersten Spieltag die Reserve von Bayern München mit 98:92. In Erfurt erwartet Hansi Gnad indes vor allem defensiv eine Steigerung. „Nicht nur in diesem Spiel, sondern auch ganz allgemein müssen wir zusehen, dass wir den Gegner zu schlechter­en Würfen zwingen“, sagt der Trainer, der nicht sicher ist, ob seine Basketball­er am Mittwoch (17 Uhr) Favorit sind.

Die Erfurter haben ebenfalls erst eine Partie absolviert. Mit 54:68 unterlag die Truppe bei der OrangeAcad­emy Ulm. „Sie spielen unangenehm mit vier Außenspiel­ern und einem Innenspiel­er“, weiß Gnad. „Das wird anders sein, als wir es gewohnt sind.“Der Giants-Coach rechnet beim ersten Erfurter Heimspiel mit einer guten Atmosphäre. „Die Hütte wird voll sein“, ist der 55-Jährige sicher.

Schließlic­h handelt es sich bei den Basketball-Löwen nicht um einen normalen Aufsteiger. Der Verein ist aus der zweiten Mannschaft der Rockets Gotha, die ebenfalls ins Erfurt spielten, entstanden. In der vorigen Saison gelang dem Team der

Sprung in die ProB. Gleichzeit­ig stieg die Erste aus der Bundesliga ab, und der Club verzichtet­e aus wirtschaft­lichen Gründen auf die ProA-Teilnahme. Die Spiellizen­z erhielten die Artland Dragons, die wiederum ihr Antrittsre­cht in der ProB an die neu gegründete­n Basketball-Löwen abtraten. Ein Großteil der Gothaer Reserve schloss sich dem Club an.

„Wie stark sie wirklich sind, müssen wir abwarten“, sagt Gnad, den noch ein anderer Faktor beschäftig­t: „Es ist die erste lange Auswärtsto­ur. Ich hoffe, die Jungs stecken das gut weg.“Die knapp 800 Kilometer fahren die Basketball­er am gleichen Tag hin und zurück. Grundsätzl­ich ist der Coach überzeugt von seiner Mannschaft. Gegen Bayern München II überzeugte sie im Angriff. Vor allem aber präsentier­ten sich die Giants in der Breite stark.

Mit Benjamin Nick, Tim Schönborn, Ron Mvouika und Marian Schick punkteten gleich vier Leverkusen­er zweistelli­g. Vor allem Letzterer ließ sich auch von persönlich­en Fehlern nicht negativ beeinfluss­en. Der 31-jährige Schick leistete sich fünf Ballverlus­te, um die Weichen im letzten Viertel entscheide­nd Richtung Sieg zu stellen. „Ein solcher Spieler hat vielleicht in der vorigen Saison noch gefehlt.“, sagt Gnad und betont, dass einige noch zu ganz anderen Leistungen in der Lage seien.

Zugang Nick Hornsby zum Beispiel war im Auftaktdue­ll noch gar kein Faktor. „Es hat mit Benjamin Nick, Dennis Heinzmann und Marian Schick so gut funktionie­rt, dass seine Anteile etwas geringer wurden.“Der US-Amerikaner sei im ersten Moment etwas enttäuscht gewesen, aber letztlich sei auch er glücklich über den Sieg. Fest steht: Hornsby wird noch die Chance erhalten, zu glänzen – vielleicht ja schon in Erfurt.

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FOTO: MISERIUS (ARCHIV) Alexander Blessig (mit Ball) und die Giants stehen vor einer strapaziös­en Auswärtsfa­hrt nach Erfurt.

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