Rheinische Post Langenfeld

Alte und junge Dampfbahnf­reunde

Die Saison 2018 des Vereins fällt positiv aus. Eine Erweiterun­g der Stecke ist geplant.

- VON CRISTINA SEGOVIA BUENDÍA

WIESDORF Zum vorletzten Mal in dieser Saison ertönte am Sonntag das charakteri­stische Pfeifen der Dampfbahne­n im Wiesdorfer Stadtpark. Familien nutzten das spätsommer­liche Wetter für eine Fahrt mit der Bahn um den Park.

Die Saisonbila­nz fällt für den Verein positiv aus. Mehrere tausend Fahrgäste durften die Hobby-Bahner auf ihrer Anlage im Stadtpark begrüßen, sagt Hans-Joachim Kaps: „Diese Saison ist, abgesehen vom ersten Fahrtag, der wegen Regens verschoben werden musste, und dem Weltkinder­tag im Neulandpar­k, der buchstäbli­ch ins Wasser fiel, sehr gut gelaufen. Wir erleben von Jahr zu Jahr kontinuier­lich mehr Zulauf“, freut sich der Vereinsche­f.

Zwischen April und Oktober kommen die Dampfbahne­r jeden ersten Sonntag im Monat im Stadtpark zusammen, werkeln und fachsimpel­n, während Eltern und Kinder für einen kleinen Obulus mit den Maschinen über die Schienen fahren. Eigentlich füllt sich der kleine Park recht schnell. 400 Meter ist die Fahrtstrec­ke lang, die – wenn alles gut geht – bald ausgebaut werden soll. „Wir planen eine Erweiterun­g um die Ballwiese. Mit der Stadt sind wir da schon im Gespräch. Mal schauen, ob das auch alles so klappt“, sagt Kaps.

Seit 2002 gibt es den Dampfbahn-Verein Leverkusen offiziell, aktuell gehören ihm 26 Hobby-Bahner aus der Region im Alter zwischen sieben und 78 Jahren, an. „Unsere Mitglieder kommen aus Leverkusen, Hilden, Langenfeld und auch aus den Niederland­en und gehören allen Berufsgrup­pen an. Polizisten, Ingenieure und Handwerker sind dabei, auch der ein oder andere Bahnfahrer.“Einer, der sich schon lange für Dampfbahne­n interessie­rt und tatsächlic­h eine Ausbildung als Lokführer anstrebt, ist der 15-jährige Niklas Bories aus Langenfeld. Seit April ist Niklas im Leverkusen­er Verein aktiv und derzeit bei Johannes Grabsch (71) in der Ausbildung. Der Niederländ­er, der sein Hobby seit 20 Jahren in diversen Vereinen ausübt, zeigt dem Neuling, wie die alten Dampfbahne­n angeheizt und geschmiert werden, damit sie problemlos laufen. „Wir müssen doch unseren Nachwuchs ordentlich schulen“, sagt der gelernte Chemieinge­nieur und lacht. Niklas schaut dem pfiffigen Senior mit der Kappe von British Railways zunächst aufmerksam über die Schulter, ehe er selbst zur Ölkanne greift und konzentrie­rt und gezielt das Fett zwischen die Räder spritzt. „Mir macht es einfach Spaß und ich finde es interessan­t, wie die Technik funktionie­rt“, sagt Niklas. Zu Hause werkelt er schon fleißig an einer eigenen Bahn. „Ein kleiner Bausatz einer Fünf-Zoll-Maschine ist in Arbeit.“

Die letzte Fahrt des Jahres bietet der Verein am 2. Dezember an. Abfahrt der traditione­llen Adventsfah­rt ist zwischen 14 und 18.30 Uhr vom Gleis Stadtpark Wiesdorf.

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FOTO: UWE MISERIUS Der erfahrene Dampfbahne­r Johannes Grabsch 71 aus den Niederland­en erklärt Niklas Bories (15) aus Langenfeld, wie man die alte Bahn anheizt und richtig schmiert.

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