Alte und junge Dampfbahnfreunde
Die Saison 2018 des Vereins fällt positiv aus. Eine Erweiterung der Stecke ist geplant.
WIESDORF Zum vorletzten Mal in dieser Saison ertönte am Sonntag das charakteristische Pfeifen der Dampfbahnen im Wiesdorfer Stadtpark. Familien nutzten das spätsommerliche Wetter für eine Fahrt mit der Bahn um den Park.
Die Saisonbilanz fällt für den Verein positiv aus. Mehrere tausend Fahrgäste durften die Hobby-Bahner auf ihrer Anlage im Stadtpark begrüßen, sagt Hans-Joachim Kaps: „Diese Saison ist, abgesehen vom ersten Fahrtag, der wegen Regens verschoben werden musste, und dem Weltkindertag im Neulandpark, der buchstäblich ins Wasser fiel, sehr gut gelaufen. Wir erleben von Jahr zu Jahr kontinuierlich mehr Zulauf“, freut sich der Vereinschef.
Zwischen April und Oktober kommen die Dampfbahner jeden ersten Sonntag im Monat im Stadtpark zusammen, werkeln und fachsimpeln, während Eltern und Kinder für einen kleinen Obulus mit den Maschinen über die Schienen fahren. Eigentlich füllt sich der kleine Park recht schnell. 400 Meter ist die Fahrtstrecke lang, die – wenn alles gut geht – bald ausgebaut werden soll. „Wir planen eine Erweiterung um die Ballwiese. Mit der Stadt sind wir da schon im Gespräch. Mal schauen, ob das auch alles so klappt“, sagt Kaps.
Seit 2002 gibt es den Dampfbahn-Verein Leverkusen offiziell, aktuell gehören ihm 26 Hobby-Bahner aus der Region im Alter zwischen sieben und 78 Jahren, an. „Unsere Mitglieder kommen aus Leverkusen, Hilden, Langenfeld und auch aus den Niederlanden und gehören allen Berufsgruppen an. Polizisten, Ingenieure und Handwerker sind dabei, auch der ein oder andere Bahnfahrer.“Einer, der sich schon lange für Dampfbahnen interessiert und tatsächlich eine Ausbildung als Lokführer anstrebt, ist der 15-jährige Niklas Bories aus Langenfeld. Seit April ist Niklas im Leverkusener Verein aktiv und derzeit bei Johannes Grabsch (71) in der Ausbildung. Der Niederländer, der sein Hobby seit 20 Jahren in diversen Vereinen ausübt, zeigt dem Neuling, wie die alten Dampfbahnen angeheizt und geschmiert werden, damit sie problemlos laufen. „Wir müssen doch unseren Nachwuchs ordentlich schulen“, sagt der gelernte Chemieingenieur und lacht. Niklas schaut dem pfiffigen Senior mit der Kappe von British Railways zunächst aufmerksam über die Schulter, ehe er selbst zur Ölkanne greift und konzentriert und gezielt das Fett zwischen die Räder spritzt. „Mir macht es einfach Spaß und ich finde es interessant, wie die Technik funktioniert“, sagt Niklas. Zu Hause werkelt er schon fleißig an einer eigenen Bahn. „Ein kleiner Bausatz einer Fünf-Zoll-Maschine ist in Arbeit.“
Die letzte Fahrt des Jahres bietet der Verein am 2. Dezember an. Abfahrt der traditionellen Adventsfahrt ist zwischen 14 und 18.30 Uhr vom Gleis Stadtpark Wiesdorf.