Bayers Sicherheitsbeauftragter
Aleksandar Dragovic ersetzte beim 0:0 in Freiburg Lars Bender und stabilisierte in ungewohnter Rolle die Defensive.
LEVERKUSEN Es ist gar nicht so lange her, da hatte Heiko Herrlich für die beiden Positionen im defensiven Mittelfeld noch die Qual der Wahl. In Charles Aránguiz, Julian Baumgartlinger, Dominik Kohr und Lars Bender standen dem Trainer von Bayer 04 gleich vier stammspielertaugliche
„Dragovic hat es ordentlich und in aller Ruhe gemacht“
Rudi Völler Sportgeschäftsführer Bayer 04
Profis zur Verfügung. Doch die beiden Erstgenannten haben wegen langwierigen Verletzungen bislang noch kein einziges Liga-Spiel bestritten. Da sich kurz vor dem Anpfiff in Freiburg auch noch Kapitän Lars Bender wegen einer Verhärtung im Oberschenkel abmeldete, musste Herrlich improvisieren – und entschied sich für Aleksandar Dragovic als Ersatz für die Position im Mittelfeld.
Der Österreicher, dessen Vertrag unter dem Bayer-Kreuz bis 2021 läuft, ist gelernter Innenverteidiger. Herrlich testete den gebürtigen Wiener allerdings schon in der Vorbereitung in der für ihn ungewohnten Rolle. Auch beim 2:1 in Düsseldorf vor zwei Wochen half Dragovic nach seiner Einwechslung als Bender-Ersatz, den Sieg über die Zeit zu bringen. In Freiburg durfte der 66-fache Nationalspieler, der in der vergangenen Saison an den englischen Erstligisten Leicester City verliehen war, nun zum ersten Mal von Beginn an auf der Doppelsechs ran.
„Ich fand, er hat es ordentlich und in aller Ruhe gemacht“, lobte Sportgeschäftsführer Rudi Völler die Leistung des 27-Jährigen. Dragovic interpretierte die Rolle im Mittelfeld deutlich defensiver als zuletzt Kohr und Lars Bender, ließ sich immer wieder in die Abwehrkette zurückfallen, um eine zusätzliche Anspielstation für seine Mitspieler zu schaffen. Dass aus ihm kein Spielgestalter mehr wird, wurde in Freiburg zwar offensichtlich, doch als Sicherheitsbeauftragter in zentraler Position erledigte Dragovic seine Aufgaben souverän. Der gastgebende SCF tauchte in 90 Minuten nur zwei Mal gefährlich vor dem Tor von Keeper Lukas Hradecky auf, was auch ein Verdienst von Dragovic war.
Hradecky, der sich über das zweite Zu-Null-Spiel als Leverkusener freute, wähnt seine Mannschaft auf einem guten Weg. „Wenn wir die ersten drei Partien weglassen, sieht es positiv aus“, sagte der 28-Jährige. Natürlich müsse Bayer Partien wie die in Freiburg gewinnen, wenn man sich in der Tabelle oben platzieren wolle. „Aber wir haben so viel Qualität und Potenzial, dass wir noch kommen. Die Saison ist jung, wir haben noch Zeit.“