Rheinische Post Langenfeld

Bayers Sicherheit­sbeauftrag­ter

Aleksandar Dragovic ersetzte beim 0:0 in Freiburg Lars Bender und stabilisie­rte in ungewohnte­r Rolle die Defensive.

- VON SEBASTIAN BERGMANN

LEVERKUSEN Es ist gar nicht so lange her, da hatte Heiko Herrlich für die beiden Positionen im defensiven Mittelfeld noch die Qual der Wahl. In Charles Aránguiz, Julian Baumgartli­nger, Dominik Kohr und Lars Bender standen dem Trainer von Bayer 04 gleich vier stammspiel­ertauglich­e

„Dragovic hat es ordentlich und in aller Ruhe gemacht“

Rudi Völler Sportgesch­äftsführer Bayer 04

Profis zur Verfügung. Doch die beiden Erstgenann­ten haben wegen langwierig­en Verletzung­en bislang noch kein einziges Liga-Spiel bestritten. Da sich kurz vor dem Anpfiff in Freiburg auch noch Kapitän Lars Bender wegen einer Verhärtung im Oberschenk­el abmeldete, musste Herrlich improvisie­ren – und entschied sich für Aleksandar Dragovic als Ersatz für die Position im Mittelfeld.

Der Österreich­er, dessen Vertrag unter dem Bayer-Kreuz bis 2021 läuft, ist gelernter Innenverte­idiger. Herrlich testete den gebürtigen Wiener allerdings schon in der Vorbereitu­ng in der für ihn ungewohnte­n Rolle. Auch beim 2:1 in Düsseldorf vor zwei Wochen half Dragovic nach seiner Einwechslu­ng als Bender-Ersatz, den Sieg über die Zeit zu bringen. In Freiburg durfte der 66-fache Nationalsp­ieler, der in der vergangene­n Saison an den englischen Erstligist­en Leicester City verliehen war, nun zum ersten Mal von Beginn an auf der Doppelsech­s ran.

„Ich fand, er hat es ordentlich und in aller Ruhe gemacht“, lobte Sportgesch­äftsführer Rudi Völler die Leistung des 27-Jährigen. Dragovic interpreti­erte die Rolle im Mittelfeld deutlich defensiver als zuletzt Kohr und Lars Bender, ließ sich immer wieder in die Abwehrkett­e zurückfall­en, um eine zusätzlich­e Anspielsta­tion für seine Mitspieler zu schaffen. Dass aus ihm kein Spielgesta­lter mehr wird, wurde in Freiburg zwar offensicht­lich, doch als Sicherheit­sbeauftrag­ter in zentraler Position erledigte Dragovic seine Aufgaben souverän. Der gastgebend­e SCF tauchte in 90 Minuten nur zwei Mal gefährlich vor dem Tor von Keeper Lukas Hradecky auf, was auch ein Verdienst von Dragovic war.

Hradecky, der sich über das zweite Zu-Null-Spiel als Leverkusen­er freute, wähnt seine Mannschaft auf einem guten Weg. „Wenn wir die ersten drei Partien weglassen, sieht es positiv aus“, sagte der 28-Jährige. Natürlich müsse Bayer Partien wie die in Freiburg gewinnen, wenn man sich in der Tabelle oben platzieren wolle. „Aber wir haben so viel Qualität und Potenzial, dass wir noch kommen. Die Saison ist jung, wir haben noch Zeit.“

 ?? FOTO: DPA ?? Augen zu und durch: Leverkusen­s Aleksandar Dragovic (l.) kämpft mit Freiburgs Florian Niederlech­ner um den Ball.
FOTO: DPA Augen zu und durch: Leverkusen­s Aleksandar Dragovic (l.) kämpft mit Freiburgs Florian Niederlech­ner um den Ball.

Newspapers in German

Newspapers from Germany