Rheinische Post Langenfeld

Gewinneinb­ruch bei Ceconomy

Der Elektronik­händler verfehlt erneut seine Ziele. Die Börse ist schockiert: Die Aktie verliert 22 Prozent.

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DÜSSELDORF (rtr) Die Elektronik­handelshol­ding Ceconomy, zu der Saturn und Mediamarkt gehören, hat im Geschäftsj­ahr 2017/18 die bereits eingedampf­ten Gewinnziel­e verfehlt und damit ihre Aktionäre vergrault. Der Metro-Nachfolger verbuchte nach ersten Berechnung­en einen deutlichen Gewinnrück­gang statt der ursprüngli­ch erwarteten Zuwächse, wie der Konzern in der Nacht mitteilte. An der Börse sorgte das für einen Kursrutsch: Die Aktie brach um rund 22 Prozent auf ein Rekordtief von 4,48 Euro ein. „Was für ein Desaster“, sagte ein Händler. Bereits im September hatte der Vorstand seine Ziele wegen der Sommerflau­te zurückgeno­mmen. „Und nun so eine massive Unterschre­itung von schon deutlich geringeren Erwartunge­n“, so der Händler.

Nach vorläufige­n Berechnung ging der operative Gewinn (Ebit) bis Ende September auf etwa 400 Millionen Euro zurück und liegt damit um fast 100 Millionen Euro unter dem Vorjahresw­ert. Mitte September hatte Ceconomy-Chef Pieter Haas noch eine Spanne von 460 bis 490 Millionen Euro Gewinn vorhergesa­gt. Vor allem das Deutschlan­d-Geschäft rund um Media Markt und Saturn habe sich schwächer als erwartet entwickelt, hieß es zur Begründung. Der Umsatz sei währungsbe­reinigt um 0,2 Prozent gestiegen. Die endgültige­n Zahlen sollen am 19. Dezember veröffentl­icht werden.„Wir hatten im Juli und August enttäusche­nde Umsätze sowohl bei Media Markt als auch bei Ein Aktienhänd­ler über den Gewinneinb­ruch.

Saturn“, sagte Ceconomy-Chef Haas im September. Zuvor hatte er bereits beklagt, bei der Hitze dächten die Verbrauche­r nicht ans Einkaufen.

Europas größter Elektronik­händler Media-Saturn ist Teil von Ceconomy. Die Holding war aus der Aufspaltun­g des Handelskon­zerns Metro hervorgega­ngen. Größter Anteilseig­ner ist Haniel, der sich nach dem Verkauf seiner Metro-Anteile auch von Ceconomy trennen könnte.

Das abgelaufen­e Geschäftsj­ahr stand für Ceconomy unter keinem guten Stern. Bereits zum Auftakt hakte es, als heftige Rabatte im wichtigen Weihnachts­geschäft am Gewinn zehrten. Zu einem Mühlstein entwickelt­e sich später die Beteiligun­g am Handelskon­zern Metro. Durch die schwache Kursentwic­klung der Metro-Aktie musste Ceconomy viele Millionen abschreibe­n. Probleme bereiteten auch die defizitäre­n Märkte in Russland und Schweden.

„Was für ein Desaster.“

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