Alltours erhöht Türkei-Preise
Die Deutschen reisen wieder gerne an den Bosporus. Alltours setzt auf den Trend.
DÜSSELDORF (rky) Der Pauschalreiseveranstalter Alltours sieht eine deutlich steigende Nachfrage nach Urlaub in der Türkei. Im aktuellen Geschäftsjahr, das Ende Oktober endet, rechnet das Unternehmen mit 175.000 Gästen für die Türkei, nächste Saison mit 250.000 Gästen, vergangenes Jahr waren es nur 87.000 Gäste. Dies berichtet Willi Verhuven, Vorsitzender der Geschäftsführung, bei der Jahrespressekonferenz.
Für den Sommer 2019 erhöht Alltours die Preise in die Türkei um 2,5 Prozent, obwohl die dortige Währung um fast 50 Prozent abgerutscht ist. Verhuven begründet die Preiserhöhung damit, dass die Hotels in der Türkei ihre Rechnungen traditionell in Euro schreiben. Außerdem seien die Kosten innerhalb der Türkei wegen der Abwertung der dortigen Währung deutlich gestiegen. Branchenkenner sehen die Zusammenhänge etwas anders: „Weil die Türkei extrem wenig gebucht wurde, waren Betten zeitweise extrem günstig. Jetzt sorgt die steigende Nachfrage wieder für anziehende Tarife“, heißt es in Branchenkreisen.
Bei Reisen nach Spanien erwartet Verhuven etwas günstigere Angebote – auch, weil die Preise in den vergangenen Jahren zu stark angezogen hätten. „Die dortigen Hoteliers haben den Bogen überspannt“, sagt er: „Spanien muss günstiger werden, um wettbewerbsfähig zu sein.“Viele Urlauber seien zeitweise vorrangig wegen der politischen Krise in der Türkei nach Spanien ausgewichen, jetzt würden sie wieder den Flug an den Bosporus buchen. „Die Türkei kehrt wieder zur Normalität zurück.“
Dabei profitiert Alltours vom allgemeinen Tourismusboom. Der Umsatz soll im laufenden Jahr um sechs Prozent auf knapp 1,5 Milliarden Euro steigen, die Gästezahl wächst laut Planung um vier Prozent auf 1,7 Millionen. Künftig will Alltours den digitalen Vertrieb deutlich stärken. Für eine bessere Betreuung der Gäste will Verhuven eine App entwickeln lassen, mit der sich am Urlaubsort Ausflüge buchen lassen.