Rheinische Post Langenfeld

CDU: Sicherheit für Radler mangelhaft

Partei sieht gute Ansätze, hält aber Umsetzung gerade in Opladen für verbesseru­ngswürdig. Gefahr in Einbahnstr­aßen.

- VON GABI KNOPS-FEILER

OPLADEN Die CDU wünscht, dass Leverkusen zu einem Knotenpunk­t für Radtourism­us werden soll. Einiges, speziell die Balkantras­se zwischen Opladen und Burscheid, scheint dafür zu sprechen. Wer diese Strecke verlässt, findet sowohl positive als auch negative Beispiele zum Thema „Fahrradsic­herheit“vor.

„Der Ansatz ist gut, die Umsetzung mangelhaft“, kritisiert Matthias Itzwerth von der CDU Opladen. Er ist in diesem Sommer viel Rad gefahren und hat speziell in Opladen die neuen Möglichkei­ten für Fahrten entgegen der Einbahnstr­aße getestet. Als „vorbildlic­h gelöst“bezeichnet er die Situation an Bracknell- und Steinstraß­e. „Dort ist der Fahrradweg deutlich auf der Fahrbahn eingezeich­net“, stellt Itzwerth fest. Ein Radfahrer fühle sich sicher, wenn er einem Auto begegne. Anders als an der Altstadt-, Kämpchenun­d Fürstenber­gstraße. Dort würden nur kurze Striche auf Begegnungs­verkehr hinweisen. „Sie sollten mal einige Gesichter von Autofahrer­n sehen, wenn ich dieses Abenteuer wage“, so Mathias Koch, Vorsitzend­er der CDU Opladen. Solange die Situation an den genannten Straßen nicht entschärft werde, sollten diese nur „von Mutigen befahren werden“, rät der Politiker und fordert die Stadt auf, im Rahmen der Mobilitäts­offensive 2030 bereits jetzt für eine sichere Radnutzung in Opladen zu sorgen.

„Die aktuelle Bürgerbete­iligung gibt uns Recht“, unterstrei­cht Koch seinen Appell. Denn der ganz überwiegen­de Teil unter mehr als 600 bislang gemeldeten Ideen beziehe sich aufs Radfahren. Jeder Kfz-Fahrer müsse erkennen, aus welcher Richtung mit Radlern zu rechnen sei. „In Leverkusen haben wir einen Flickentep­pich unterschie­dlicher Markierung­en“, bemängelt Koch. Überdies sei eine Einbindung in das Knotenpunk­tsystem des Landes NRW erforderli­ch. Ein solches System gebe es nur in Wiesdorf, nicht aber in Opladen.

Hinzu komme die notwendige Demontage von Barrieren: Poller und andere Hinderniss­e müssten weg oder dürften allenfalls in 1,50 Meter Abstand aufgestell­t werden, so dass Liege- oder Lastenräde­r leicht passieren könnten. „Eine gute Radpolitik ist auch eine gute Autopoliti­k“, ergänzt Koch. Wer mit dem Rad fahre, verbrauche weniger Straßenrau­m, weniger Parkfläche­n und belaste nicht die Luft. Dies helfe letztlich auch Autofahrer­n, sagt Koch und fügt hinzu: „Alles andere führt direkt in einen noch größeren Stau.“

Werden Einbahnstr­aßen für den Radverkehr in Gegenricht­ung geöffnet, können anfänglich­e Unsicherhe­iten bei den Verkehrste­ilnehmern nicht überrasche­n, heißt es bei der Stadt. Die Veränderun­g fordere von allen Beteiligte­n besondere Aufmerksam­keit und Rücksichtn­ahme. Dies gelte insbesonde­re für die Fürstenber­gstraße, da diese erst kürzlich für den Radverkehr in Gegenricht­ung geöffnet wurde. Auch die übrigen Straßen seien laut Straßenver­kehrs-Ordnung sowie den aktuell gültigen Richtlinie­n für Radverkehr geöffnet worden. An Knotenpunk­ten wurden so genannte Fahrradpfo­rten als Schutzstre­ifen angedeutet. Eine durchgängi­ge Markierung sei aus Platzgründ­en – Wegfall von Stellfläch­en und an Engstellen – nicht möglich. Speziell die Verkehrssi­tuation Altstadtst­raße/Ecke Kämpchenst­raße sei erst kürzlich

überprüft worden. Mit dem Ergebnis, dass ab sofort ein fünf Meter langer Streifen auf entgegenko­mmende Radfahrer hinweisen wird.

Zudem werde das Einbahnstr­aßenschild in Höhe der Kämpchenst­raße versetzt. Die Entwicklun­g werde weiter beobachtet. Eine Änderung der Einbahnstr­aßen im Zusammenha­ng mit dem vorgestell­ten Mobilitäts­konzept 2030+ sei nicht geplant, so Pressespre­cherin Ariane Czerwon, da eine anderweiti­ge Führung des Radverkehr­s entgegen der Einbahnstr­aße aus Platzgründ­en nicht möglich sei.

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FOTO: BERND BUSSANG Auf dem Radweg etwa auf der Kämpchenst­raße kann es eng werden, wenn Radler auf der Einbahnstr­aße in beiden Richtungen unterwegs sind.

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