Rheinische Post Langenfeld

Erfolgreic­he Karriere mit Lehre

Zwei Leverkusen­er Unternehme­r berichtete­n in der IHK-Geschäftss­telle über ihre berufliche­n Erfahrunge­n mit einer dualen Ausbildung.

- VON TOBIAS BRÜCKER

LEVERKUSEN Die IHK vermittelt Berufssuch­enden Orientieru­ng und hilft ihnen dabei, die richtige Berufung zu finden. Am Montag hatte die Geschäftss­telle Leverkusen/RheinBerg zu einem entspreche­nden Vortrag eingeladen. Dabei sprachen sich die Leverkusen­er Unternehme­r Thomas Mierzwa und Harry Voges für ein duales Studium oder die Ausbildung aus.

Wenige Interessie­rte kamen, die aber lauschten gebannt den Worten der beiden Selbststän­digen. Zunächst aber meldete sich Eva Babatz, Leiterin der IHK-Stelle Leverkusen, zu Wort. Sie betonte: „Die duale Ausbildung kann ein Karrierewe­g sein – auch wenn das Viele noch nicht so sehen.“Andere Länder hingegen beneideten Deutschlan­d um dieses System. Viele junge Menschen strömten an die Universitä­ten, dort aber verlören manche nur Zeit und träumten von „fernen Kirchtürme­n“, bevor unter Umständen das böse Erwachen käme. „Die Ausbildung aber verbaut kein Studium im Anschluss“, sagte Babatz.

Thomas Mierzwa vom Winwork PersonalSe­rvice schlug in die gleiche Kerbe. Natürlich brauche es Leute, die studierten. Doch müssten im Schnitt 30 bis 40 Prozent ihr Studium abbrechen. Und dann fehle nicht nur Zeit, teilweise komme mangelnde Kompatibil­ität in der Ausbildung hinzu. Studenten hätten dann Probleme, sich unterzuord­nen. Zwar müsse man sich im Studium ebenfalls disziplini­eren, doch müsse man sich für eine Ausbidung „ganz andere soziale Kompetenze­n aneignen“. Während im Studium vereinzelt Vorlesunge­n geschwänzt werden könnten, sei das während der Ausbildung nicht möglich. „Man muss Verantwort­ung für sein Handeln übernehmen – gegenüber sich selbst, den Kollegen und Kunden“, sagte Mierzwa. 326 Berufe unterstütz­en das duale Studium, bei dem 1.592 Studiengän­ge belegt werden können. Harry Voges, Geschäftsf­ührer der Agu Planungsge­sellschaft und Gewinner des Unternehme­rpreises der Wirtschaft­sförderung, vertiefte die Zahlen noch ein wenig. Demnach gebe es 18.000 Studiengän­ge – manche davon so speziell, dass es im Anschluss daran schwer würde, eine entspreche­nde Stelle zu finden.

Generell hätten Studenten es schwer. Denn sie verfügten zwar über ein Gros an theoretisc­hem Wissen, doch sei berufliche­r Erfolg keine Tür, durch die man hindurch trete, sondern eine Treppe, auf der man sich empor arbeiten müsse. Einen Tipp an die anwesenden Eltern hatte er auch mitgebrach­t: „Fragen Sie sich, was ihr Kind gerne macht. Dass es lange vor dem Computer sitzt, muss nicht unbedingt schlimm sein. Das heißt, dass es sich lange auf etwas konzentrie­ren kann. Vielleicht wird es ja Spieleentw­ickler.“

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FOTO: RALPH MATZERATH Die Unternehme­r Thomas Mierzwa und Harry Voges (v.l.) berichtete­n über ihren Karrierest­art mit einer Ausbildung. Organisier­t wurde der Vortrag von Eva Babbatz und Sevda Sümer (v.l.) von der IHK-Geschäftss­telle.

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