Konzert mit Songs von Knef bis Clapton
BURSCHEID/LÜTZENKIRCHEN Kurz nach der Vorstellung in Leichlingen hatte der „Young Music Choir Dürscheid“( YMCD) jetzt ein Heimspiel im „Haus der Kunst“. Der gemischte Chor – die meisten der rund 40 Mitwirkenden stammen aus dem benachbarten Lützenkirchen – bestreitet alle zwei Jahre ein Konzert. Zum zwölfjährigen Bestehen servierte der Chor bei einer kurzweiligen Reise durch die deutsche und internationale Musikgeschichte insgesamt 16 Titel unter der Überschrift „Legendäres“.
Der musikalische Bogen spannte sich von Boney M. über Earth, Wind & Fire bis hin zu den Les Humphries Singers und wurde zusätzlich angereichert durch solistische Einlagen einiger Akteure. Weitere Mitwirkende waren David Mertin (Piano), Artur Fröhlingsdorf (Drums) und Julian Hilgert (E-Bass), die den Chor begleiteten und zugleich eigene Stücke präsentierten.
Zum Auftakt ertönte der Klassiker „Freude schöner Götterfunken“von Ludwig van Beethoven, wechselte aber schnell in einen perfekten Groove zur Gospelvariante „Joyful joyful“aus dem Musical „Sister Act“. Solistin Doris sang im roten Kleid eine eigene Version des Titels „Für mich soll‘s rote Rosen regnen“von Hildegard Knef und erntete dafür viel Applaus.
Mit „Tears in Heaven“(Eric Clapton) ging es weiter. Das melancholische Stück, mit dem der Künstler den Unfalltod seines kleinen Sohnes betrauerte, wurde zwar einstimmig, aber zart und einfühlsam und genauso vorgetragen, wie es dem Stück gebührt.
Rund, klangstark und überzeugend folgte danach der Pop-RapSong „Rock me Amadeus“des österreichischen Musikers Falco aus dem Jahr 1985. Dazu gab es eine besonders gelungene Einlage von Michael Seibert, der als Amadeus im roten Gewand und mit weißer Rokoko-Perücke singend hinter dem Chor hervortrat. Mit dem Titel von Reinhard Mey „Über den Wolken“entführte der Chor seine Zuhörer im ausverkauften Saal zum Schluss eines beeindruckenden Konzertes in höhere Gefilde.
Mit beiden Beinen auf der Erde geblieben ist hingegen Chorleiterin Angelika Döring-Krüger, die sensibel durch die Musikaufführung leitete. Im Jahr 2006 übernahm sie den damals neu gegründeten Chor. Besonders ihr ist es zu verdanken, dass die Akteure mehrstimmig und überwiegend moderne Stücke – teilweise mit kleinen Choreographien – bei ihren Auftritten vorführen. Aber vor allem, dass sie grundsätzlich auswendig singen. „Das ist schon eine hohe Kunst“, lobte ein Zuhörer und aktiver Sänger eines befreundeten Chores.