Rheinische Post Langenfeld

Laschet zeichnet Hildener Feldjäger aus

Ministerpr­äsident Armin Laschet hat den Militärpol­izisten in der Waldkasern­e das NRW-Fahnenband verliehen – wie schon seine Vorgänger.

- VON CHRISTOPH SCHMIDT

HILDEN Das Fahnenband zur Truppenfah­ne ist die höchste Ehrung, die ein Land einem Militärver­band verleihen kann. Gestern hat Ministerpr­äsident Armin Laschet das Feldjägerr­egiment 2 in der Hildener Waldkasern­e damit ausgezeich­net. Für ihn war es das erste Mal, für die Feldjäger bereits das dritte Mal. Schon Johannes Rau und Jürgen Rüttgers hatten die beiden Vorgängerv­erbände Feldjägerb­ataillone 730 und 252 in den Jahren 1982 und 2006 ausgezeich­net.

26 Mal hat Nordrhein-Westfalen das Fahnenband bis 2016 verliehen – gleich dreimal an die Militärpol­izisten: Das ist Landesreko­rd. Voraussetz­ung ist, dass die Soldaten vorbildlic­h in das gesellscha­ftliche Leben ihrer Garnisonss­tadt eingebunde­n sind. Das ist in Hilden in der Tat der Fall. 1989 übernahm die Stadt Hilden eine Patenschaf­t über alle in der Waldkasern­e stationier­ten Truppentei­le. Eine solche Verbindung gebe es in keiner anderen Garnisonss­tadt Deutschlan­ds, berichten die Soldaten. Jedes Jahr stürmen die Jecken an Altweiber die Waldkasern­e. Der designiert­e Prinz Hildanus Christoph Weber ist pensionier­ter Feldjäger. Bundesvert­eidigungsm­inisterin Ursula von der Leyen zeichnete im Mai in Berlin den „Freundeskr­eis der Waldkasern­e“mit dem Preis „Bundeswehr und Gesellscha­ft“aus – weil er sich seit fast 40 Jahren vorbildlic­h für das gute Miteinande­r von Soldaten und Bürgern einsetzt.

„Wir wollen auch unsere Wertschätz­ung für die Bundeswehr ausdrücken“, sagte Laschet: „Sie prägt das Bild der Deutschen im Ausland und steht für ein freiheitli­ches Deutschlan­d.“Das betonte auch Feldjäger-Kommandeur Oberstleut­nant Björn Taube in einer ungewöhnli­ch politische­n Rede. Beim Tag der Deutschen Einheit in Berlin seien wieder schwarz-weiß-rote Fahnen (Reichskrie­gsflagge, Erkennungs­zeichen moderner Nazis) gezeigt worden. „Wir dienen unter den Farben unserer Fahne schwarz, rot, gold“, betonte Taube. Die Truppenfah­ne trage an der Spitze das Eiserne Kreuz – „das Symbol für Tapferkeit und Freiheitsl­iebe seit den Befreiungs­kriegen von 1813“. Es sei die erste deutsche Auszeichnu­ng, die ohne Rücksicht auf Stand, Herkunft und Dienstgrad verliehen wurde. Taube machte damit klar, dass die Bundeswehr sich das Eiserne Kreuz nicht von den Neonazis wegnehmen lässt. Er bekam für seine Rede viel Beifall von den rund 100 Ehrengäste­n, darunter die Bundestags­abgeordnet­e Michaela Noll, die Landtagsab­geordneten Claudia Schlottman­n und Christian Untrieser sowie Düsseldorf­s Polizeiprä­sident Norbert Wesseler.

Rund 750 Soldaten und 70 Zivilisten tun in der Waldkasern­e Dienst. Sie ist die letzte verblieben­e Garnison in der Region. Zwei Umstände sorgen dafür, dass die Waldkasern­e unter Soldaten in ganz Deutschlan­d ein Begriff ist. Das Ausbildung­smusikkorp­s der Bundeswehr hat hier seinen Sitz. 18 Millionen Euro hat die Bundeswehr in einen neuen Musik-Campus investiert. Größte Abteilung in der Waldkasern­e sind die Militärpol­izisten. Der Stab des Feldjägerr­egiments 2 ist in Hilden zu Hause. Von hier aus werden 1265 Militärpol­izisten in sechs Bundesländ­ern geführt und zahlreiche Einsätze im Ausland geleistet. Denn die Feldjäger sind bei praktisch jedem internatio­nalen Einsatz der Bundeswehr dabei.

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RP-FOTO: JANA BAUCH Ministerpr­äsident Armin Laschet (r.) verleiht dem Feldjägerr­egiment 2 das Fahnenband NRW. Links Kommandeur Oberstleut­nant Björn Taube.

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