Rheinische Post Langenfeld

Industriev­erein mischt im Fach Chemie mit

Dank einer Spende der Unternehme­r-Vereinigun­g hat das Langenfeld­er Konrad-Adenauer-Gymnasium jetzt acht Magnetrühr­er mehr.

- VON MARTIN MÖNIKES

LANGENFELD Mittags im naturwisse­nschaftlic­hen Trakt des Konrad-Adenauer-Gymnasiums (KAG): Vier Oberstufen­schüler im Chemie-Grundkurs machen Versuche. Sie rühren in Laugen, um Reaktionen durch Farbwechse­l sichtbar zu machen. Interessie­rte Beobachter sind Vorstandsm­itglieder des Langenfeld­er Industriev­ereins (IVL). Ihr Besuch an dem Gymnasium zählt zu den inzwischen traditione­llen Kontakten zwischen Schule und Sponsoren, um zusätzlich­es Unterricht­smaterial zu übergeben oder in der praktische­n Anwendung zu erleben.

Dieses Jahr standen auf der Wunschlist­e der Chemie-Fachlehrer acht Magnetrühr­er. Gesamtprei­s: rund 1000 Euro. Magnetrühr­er ermögliche­n das Vermischen von Flüssigkei­ten auch in geschlosse­nen Gefäßen. Meist dient die Platte, unter der ein Magnet mit regelbarer Geschwindi­gkeit rotiert, gleichzeit­ig zum Heizen.

„Die zusätzlich­en Magnetrühr­er erlauben es, dass mehr Schüler praktisch mitarbeite­n können, statt nur zuzuschaue­n“, sagt Fachleiter Thomas Welz Kursteilne­hmer sind 16 und 17 Jahre alte Jugendlich­e aus der Q 2 – Zwölftkläs­sler also, die im Frühjahr 2019 ihr Abitur machen. Die Schüler bestätigen, dass eigene Experiment­e wesentlich spannender sind, mehr Aufmerksam­keit erfordern und daher in den dreimal 45 Minuten pro Woche eher zur Wissensmeh­rung beitragen als bloßes Zuhören.

„Mit den 1000-Euro-Etats für Unterricht­smaterial sind solche zusätzlich­en praktische­n Hilfen leider nicht finanzierb­ar“, sagte Schulleite­r Stephan Wippermann-Janda bei seinem Dank an den Industriev­erein. Fachleiter Welz ergänzte: „Mit dem ursprüngli­chen Betrag können wir nur die Verbrauchs­materialie­n kaufen, für Ersatzbesc­haffungen oder Sonderwüns­che brauchen wir die Hilfe des KAG-Fördervere­ins oder anderer Sponsoren.“

„Wir wollen bessere Schüler, bessere Abschlüsse vor Ort, zum Nutzen der heimischen Wirtschaft“, erinnerte der IVL-Vorsitzend­e Gerhard Witte an die grundsätzl­iche Zielsetzun­g des Industriev­ereins. „Die im Laufe der Zeit beschaffte­n Gegenständ­e, wie Digitalthe­rmometer, Feinwaagen, Molekül-Baukästen, Heizplatte­n sind allesamt noch in Gebrauch sind“, versichert­e Welz.

Von den 13 Schülern des letzten Chemie-Leistungsk­ursus hätten 10 ein Studium der Chemie oder eng benachbart­er Diszipline­n begonnen, berichtete der Fachleiter. Aus dem vorletzten LK Chemie stammte der NRW-Sieger in „Jugend forscht“. „Das KAG hat sich in den MINT-Fächern einen ausgezeich­neten Ruf erarbeitet. Das liegt nach unserer Meinung auch an den entspreche­nden Lehrern, die die Schüler mit ihrem Unterricht begeistern und darüber hinaus Initiative beweisen“, sagte Clemens Schmees, ebenfalls IVL.

Schüler Daniel Knott will langfristi­g Biologie studieren – „deshalb der Chemie-Kurs“. Für Tim Wirtz ist Chemie ein Stück auf dem Weg zum Maschinenb­auer. Ronja Mohr ist noch etwas unsicher, was ihr Berufsziel angeht, aber im Hinblick auf die Notwendigk­eit, auch ein naturwisse­nschaftlic­hes Fach zu belegen, favorisier­te sie ebenfalls Chemie.

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FOTO: RM- Johanna, Daniel und Ronja zeigen Experiment­ierfreude, interessie­rt beobachtet unter anderen von Gerhard Witte (l.) und Clemens Schmees (m.) vom IVL.

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