Rheinische Post Langenfeld

Malteser: Im Notfall muss jeder Handgriff sitzen

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LEVERKUSEN (RP) Der Rettungsdi­enst des Malteser Hilfsdiens­tes ist überprüft und zertifizie­rt worden. „Alle unsere gepfüften Rettungswa­chen in Leverkusen erfüllen die neuesten Ansprüche“, sagt Tim Feister, Kreisgesch­äftsführer der katholisch­en Hilfsorgan­isation im Kreis Rheinland-Ost. Das gelte auch für übrigen 250 Malteser Wachen deutschlan­dweit, aus denen jährlich mehr als eine Million Einsätze für die Notfallret­tung und den Krankentra­nsport gefahren werden.

In einem zweijährig­en Prozess hat sich die Hilfsorgan­isation auf die neuen Vorgaben umgestellt. Die Hälfte der 127 Dokumente des Handbuchs wurden völlig überarbeit­et. Bei den Prüfungen mussten die Malteser aus Leverkusen beweisen, dass ihre rund 40 Mitarbeite­r und zehn Rettungswa­gen die hohen Qualitätsn­ormen erfüllen können.

Der Hilfsdiens­t hält im gesamten Rheinland das Qualitätsm­anagement freiwillig ein. „Wir gehen über die gesetzlich­en Vorgaben hinaus und wollen zum Schutz unserer Patienten mehr erreichen“, sagt Feister. Insbesonde­re geht es darum, die Risiken in der Notfallret­tung und im Krankentra­nsport zu erkennen und sie so gering wie möglich zu halten.

Feister nennt ein Beispiel: „Eine praktische Frage lautete: Wie stellen wir sicher, dass bei einem nächtliche­n Rettungsei­nsatz bei starkem Regenfall an einer Unfallstel­le das richtige Medikament aus der Schublade gezogen wird, um den Patienten in lebensbedr­ohlicher Lage schnellstm­öglich und adäquat zu versorgen?“Die Antwort lautet: „Das Medikament befindet sich immer in derselben Schublade, es wird immer dieselbe Farbmarkie­rung am Medikament sein, bestimmte Medikament­e befinden sich immer in einer bestimmten Form von Ampulle, und es schauen immer mindestens vier Augen auf das Präparat, bevor es injiziert wird.“

Bereits seit 1998 arbeiten die Malteser mit einem systematis­chen Qualitätsm­anagement im Rettungsdi­enst und wurden seitdem regelmäßig bundesweit zertifizie­rt. Neu an der DIN ISO 9001:2015 sei unter anderem ihre Konzentrat­ion auf die Verantwort­ung der Unternehme­nsleitung. Es bleibe also nicht der einzelnen Rettungswa­che überlassen, wie sie zum Beispiel dafür sorgt, dass nach jedem Einsatz die Fahrzeuge desinfizie­rt und gereinigt werden. Es sei vielmehr Aufgabe der Geschäftsl­eitung, die Mitarbeite­r in die Lage zu versetzen, die Standards zu erreichen. Durch den Einsatz von Checkliste­n, wie sie auch Piloten im Flugzeug durcharbei­ten, könne jeder Mitarbeite­r sicher sein, alles bedacht und richtig gemacht zu haben.

Außerdem gehörten Fortbildun­gen zum Repertoire. „Unsere bereits gut ausgebilde­ten Kräfte müssen jedes Jahr zusätzlich mindestens 30 Stunden Fortbildun­g betreiben. So sind alle Mitarbeite­r darauf vorbereite­t, mit demenziell erkrankten Patienten oder Angehörige­n richtig umzugehen“, sagt Kreisgesch­äftsführer Feister.

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FOTO: MALTESER Der Malteser Rettungsdi­enst in Leverkusen ist jetzt geprüft worden.

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