Rheinische Post Langenfeld

Wermelskir­chen streicht Gebühren für Hallennutz­ung

- VON SOLVEIG PUDELSKI

WERMELSKIR­CHEN Die Hallennutz­ungsgebühr­en in Wermelskir­chen werden abgeschaff­t: Der Haupt- und Finanzauss­chuss gab mehrheitli­ch grünes Licht, künftig auf die Einnahmequ­elle zu verzichten und folgte damit der Empfehlung des Sportaussc­husses, der nach dem Antrag des Stadtsport­verbandes einen Kompromiss gefunden hatte: Für das Jahr 2017 werden die Gebühren noch erhoben, für 2018 solle zuerst das Rechnungse­rgebnis zum Haushalt abgewartet werden, um eventuell mit Zustimmung des Kreises auf weitere Gebühren zu verzichten. Ab 2019 sollten keine Gebühren mehr erhoben werden.

Der Grundtenor in der Politik: Vereine leisten ehrenamtli­ch viel für die Stadt, für die Bürger. Daher machten alle Fraktionen deutlich, dass sie Sportverei­ne nicht dauerhaft zur Kasse bitten möchten. Allerdings waren sich die Politiker in der Sitzung nicht einig über den Zeitpunkt des Ausstiegs: Bürgerforu­m und Grüne plädierten dafür, die Gebühren erst abzuschaff­en, wenn die Stadt Wermelskir­chen die Phase der Haushaltss­icherung überwunden hat. Denn eingeführt worden war der zusätzlich­e Einnahmepo­sten in einer Zeit, als der Haushalt stark im Minus war und die Stadt neue Geldquelle­n erschließe­n musste.

Oliver Platt (Büfo) appelliert­e daher eindringli­ch, den Ablauf des Haushaltss­icherungsk­onzeptes abzuwarten. „Wir wollen während der Haushaltss­icherung nicht ohne Not auf die Gebühren verzichten.“Diese seien ein Beitrag der Vereine im Stadtsport­verband für Betriebsko­sten wie Strom, Heizung, Wasser und Reinigung. Angesichts der geplanten Investitio­nen in ein neues Hallenbad, einen neuen Freizeitpa­rk und der Sanierunge­n von Sportanlag­en und -hallen (elf Millionen Euro Kosten) und der Sportplätz­e (zwei Millionen) sei es „zumutbar, fair und solidarisc­h“, dass Benutzer städtische­r Hallen eine überschaub­are Gebühr entrichten“, führte Platt aus.

Außerdem gebe es Vereine, die alles aus eigener Tasche bezahlten, wie der Judo-Club, der eine eigene Halle angemietet habe, oder die zur Anschaffun­g eines Kunstrasen­belags einen Eigenantei­l aufbringen. Auch Frank Kaluscha (Grüne) meinte, dass die Gebühren zumutbar und gerecht seien. Denn einige würden Eigenantei­le aufbringen, andere nicht. Er erinnerte daran, dass die Grünen bereits in der Sportaussc­huss-Sitzung eine entspreche­nde Auflistung der Eigenantei­le angeregt hatten.

Karl-Heinz Wilke (CDU) warb jedoch dafür, die Vereine mit allen Mitteln zu unterstütz­en. Die Summe von 30.000 Euro Einnahmen müsse man in Relation zu den 8000 Sporttreib­enden in Vereinen sehen. Offen ist, ob auch andere gemeinnütz­ig tätige Nutzer öffentlich­er Gebäude von Gebühren befreit werden. Das fordert die CDU im Sinne der Gleichbeha­ndlung. „Gleiches Recht für alle, also auch für Kulturtrei­bende. Wer Bürgerzent­rum oder Bürgerhäus­er nutzt, soll dann dafür auch nicht bezahlen“, sagte CDU-Fraktionsv­orsitzende­r Christian Klicki.“

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FOTO (ARCHIV): P. MEUTER Der TUS Wermelskir­chen nutzt die Schwanenha­lle.

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