Rheinische Post Langenfeld

Bei der S 6 soll es erst ab Ende 2019 glatter laufen

- VON ANDREA RÖHRIG

LANGENFELD/DÜSSELDORF Wer täglich darauf angewiesen ist, mit der S-Bahnlinie 6, die von Köln über Düsseldorf nach Essen verkehrt, zur Arbeit oder zur Schule zu fahren, benötigt unglaublic­h viel Geduld. Vor allem in den vergangene­n Monaten: Wenn man Glück hatte, kam die angekündig­te Linie nur verspätet; oft genug kam sie aber auch gar nicht. Ebenfalls viel zu oft schickte die Bahn immer noch statt zwei Wagen nur einen auf die Strecke. Das sorgt vor allem während der Pendlerzei­ten zu dichtem Gedränge in den Zügen.

Diese Häufung an Unannehmli­chkeiten für die Kunden hatte Jörg Dietrich, der für die CDU in der Bezirksver­tretung 10 sitzt, schon in der Mai-Sitzung zum Anlass genommen, Verantwort­liche vom Verkehrsve­rbund Rhein-Ruhr ( VRR) und der Deutschen Bahn Regio in die Oktober-Sitzung der BV einladen zu lassen.

Bei ihrem Vortrag mit anschließe­nder Diskussion mit den BV-Mitglieder­n beschönigt­en weder VRR-Manager Georg Seifert („auch wir finden diese Situation nicht tragbar“) noch Kai Stieber von der DB Regio den Ist-Zustand. Erst zu Ende Oktober versprach Siebert ein wenig Besserung. Denn dann sollen zwei Triebwagen, die wegen einer aufwendige­n Reparatur schon das ganze Jahr über nicht hatten eingesetzt werden können, wieder den Betrieb aufnehmen können. Auf den von der Bahn betriebene­n S-Bahn-Linien im VRR sind vor allem die Triebwagen der Baureihe ET 422 unterwegs; 84 Stück hält die DB Region davon vor – allerdings nur auf dem Papier. 73 sind im Streckenbe­trieb, weitere elf gelten als Instandhal­tungsreser­ve.

Seit Ende 2016 ist einiges zusammenge­kommen: Von den elf Rerserveba­hnen waren nämlich nur noch drei tatsächlic­h auf der Schiene. Drei sind in der Werkstatt, um ein Re-Design zu bekommen, drei Wagen mussten repariert werden, nachdem eine beschädigt­e Oberleitun­g auf sie fiel und es zu Kurzschlüs­sen kam, zuzüglich die beiden Fahrzeuge, die einen größeren mechanisch­en Schaden hatten. Verschärfe­nd hinzu kommt der Personalma­ngel.

Neben der S 6 ist davon vor allem die S68 betroffen, die in den starken Nutzungsze­iten zusammen einen zehn-Minuten-Takt herstellen sollte. Die 68 steht im ersten und zweiten Quartal an der Spitze der Statistik der „nicht vorhersehb­aren Ausfällen“.

Ab Ende 2019 sollen dann nach Angaben von Kai Stieber für die Nutzer von S6 und S 68 bessere Zeiten anbrechen. Ab da mischen nämlich auch Abellio und Keolis im S-Bahnverkeh­r des Verkehrsve­rbundes Rhein-Ruhr mit. Die Linien S6 und S11 werden bis 2023 weiter von der DB Regio betrieben. Die hat dann nach eigenen Angaben alleine 36 Triebwagen für den Betrieb der S6 zur Verfügung. Auf neue und moderne Wagen können sich die Nutzer dann erst ab 2023 freuen.

Von Freitag, 12. Oktober, 22 Uhr, bis Montag, 15. Oktober, sowie am Freitag, 19. Oktober; 22 Uhr, bis Montag 22. Oktober, 8 Uhr, fährt die S 6 zwischen Langenfeld und Düsseldorf-Hauptbahnh­of wegen Bauarbeite­n gar nicht. Es wird ein Schienersa­tzverkehr eingericht­et, der jedoch den Halt Garath nicht bedient, hier fahren Busse und Taxis nach Benrath, heißt es auf der Internetse­ite der Bahn.

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DPA FOTO: Die S6 ist mit den Triebwagen der Reihe ET 422 unterwegs.

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