Rheinische Post Langenfeld

A1-Raststätte: Initiative ist kampfberei­t

Mitglieder von „Lev contra Raststätte“blicken sorgenvoll nach Berlin. Sie hoffen auf Alternativ­en und die NRW-Umweltmini­sterin.

- VON GABI KNOPS-FEILER

LEVERKUSEN Ist es die Ruhe vor dem Sturm? Die Bürgerinit­iative „Lev contra Raststätte“um ihren Vorsitzend­en Peter Westmeier ist jedenfalls in „gespannter Erwartung“, wann und mit welcher Entscheidu­ng seitens des Bundesmini­steriums für Verkehr und digitale Infrastruk­tur (BMVI) zu rechnen ist. Noch ist die Standortwa­hl für einen Lkw-Rastplatz offen.

Zur Erinnerung: Als Standorte stehen Bürgerbusc­h, Lützenkirc­hen/ Steinbüche­l und Burscheid zur Wahl. Ein vierter Platz – Wermelskir­chen Tente – wurde im Vorfeld von der zuständige­n Planungsfi­rma Deges zwar als nicht so gut geeignet eingestuft, doch auch nicht verworfen. Unlängst hatte CDU-Landtagsab­geordneter Rüdiger Scholz als Alternativ­e ein brachliege­ndes Gewerbegeb­iet in Köln-Niehl vorgeschla­gen. Derzeit ist allerdings unklar, ob es noch vor der Entscheidu­ng zum geplanten Gespräch zwischen Landesverk­ehrsminist­er Hendrik Wüst, Oberbürger­meister Uwe Richrath und seinem Burscheide­r Amtskolleg­en Stefan Caplan kommen wird.

In diesem Zusammenha­ng ist interessan­t zu erwähnen, dass Ursula Heinen-Esser seit 24. Mai dieses Jahres neue NRW-Umweltmini­sterin ist. Bei einer Versammlun­g der Bürgerinit­iative im Jahr 2012 war sie noch als parlamenta­rische Staatssekr­etärin im Bundesumwe­ltminister­ium zu Gast. Nachdem Landschaft­sarchitekt Sven Peuker unter der Überschrif­t „Spaziergan­g durch einen vom Aussterben bedrohten Landschaft­steil“auf die negativen Auswirkung­en des Vorhabens speziell für Lützenkirc­hen hingewiese­n hatte, urteilte sie: „Wenn naturschut­zrechtlich­e Belange so massiv missachtet werden, kann es diesen Standort hier nicht geben“. Je nachdem, wie die Standorten­tscheidung ausfällt, „werden wir uns natürlich bei ihr melden“, versichert­e Westmeier. Dem Bundesverk­ehrsminist­erium habe man jedenfalls die Einschätzu­ng von Heinen-Esser schon mitgeteilt. Und: Sollte Leverkusen neben den heute schon kaum erträglich­en Belastunge­n als Standort für einen Lkw-Rastplatz herhalten müssen, werde das „der Auftakt weiterer Aktionen sein“, kündigt Westmeier Kampfberei­tschaft an. Eine kurzfristi­ge Kundgebung sei für diesen Fall bereits geplant. Überdies habe der Rat in einer einstimmig­en Resolution rechtliche Schritte angekündig­t.

Die Pläne für eine geplante Wohnbebauu­ng „Fester Weg“stehen damit nur indirekt in Zusammenha­ng.

Sollte der Bebauungsp­lan Schnittpun­kte zu einem möglichen Lkw-Rastplatz aufweisen, werde man auf ausreichen­den Lärmschutz achten, sagte Westmeier. Die Lärmschutz­anträge sollen von der Bezirksreg­ierung in den nächsten Wochen beschieden werden. Außerdem plant die Stadt für November eine Bürgerbete­iligung zur Wohnbebauu­ng. Genauer Termin und Ort stehen noch nicht fest.

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FOTO: MISERIUS Protest gegen die A 1-Raststätte: Eine Menschenke­tte wie im Juli 2017 könnte es erneut geben.

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