Gelebte Nachbarschaft im Quartierstreff
Die Programmreihe „28 Grad – Sommer in Leichlingen“war ein voller Erfolg. Eine Fortsetzung ist wahrscheinlich.
LEICHLINGEN Sommer ist auch Kirschsuppe. Warum genau und wie man so eine Kirschsuppe überhaupt macht, das will Sabine Rauh vom Leichlinger Quartierstreff noch herausfinden. Den Anstoß dazu gab ihr die Programmreihe „28 Grad – Sommer in Leichlingen“, die in diesem Jahr Premiere feierte. „Denn als wir die ersten Ideen gesammelt und überlegt haben, woran wir beim Stichwort Sommer denken, da sagte eine Dame „Kirschsuppe“– und alle anderen haben heftig genickt.“Sehr emotional sei dieses „Brainstorming“verlaufen.
Nun ist die Reihe, die zum Sommeranfang am 21. Juni startete und zum Sommerende am 21. September endete, vorbei. Zeit für ein Fazit: Es wurde beispielsweise gesungen, flaniert, gespielt, Kunst gemacht und gefeiert. Ideen seien auf jeden Fall genug übrig, sagt Rauh. Und viele neue mittlerweile entstanden. „Unser Sommerprogramm war so etwas wie die Ouvertüre für gelebte Nachbarschaft. Das Ganze ist noch nicht beendet und wird in irgendeiner Form sicherlich weitergehen.“
„28 Grad“war so etwas wie die Erfolgsgeschichte des Sommers. Zwölf Angebote in drei Monaten von Nachbarn für Nachbarn; kostenlos und unverbindlich. Jede Veranstaltung ein kleines Überraschungspaket, sowohl für die Paten, die die jeweilige Aktion vorbereitet hatten und begleiteten, als auch für die Teilnehmer. „Dass die Reihe letztlich so groß und so vielfältig wurde, war anfangs gar nicht geplant“, erinnert sich Sabine Rauh. „Auch nicht, dass wir das Ganze innerhalb nur weniger Wochen organisieren konnten.“Aber die Ideen seien nur so gesprudelt, und das Netzwerk habe funktioniert. „Die Stimmung damals war einfach: Lasst es uns machen!“, erinnert sich Sabine Rauh. Gemeinsam mit Hilde Cordes, ihrer Kollegin aus dem Nachbarschaftstreff an der Gartenstraße, musste sie dann „nur“noch die Ideen bündeln sowie Paten und interessierte Leichlinger zusammenführen.
Von den unterschiedlichen Angeboten fühlten sich auch unterschiedliche Menschen angesprochen, die plötzlich miteinander ins Gespräch kamen. „Highlights waren wegen des tollen Wetters alle Dinge, die draußen stattgefunden haben, etwa das gemeinsame Singen an der Wupper oder die Stadtspaziergänge mit Geschichten“, sagt Rauh. Was allen Aktionen gemein war: der Bollerwagen als Erkennungszeichen und der geringe Aufwand. „Beim französischen Abend etwa haben wir einfach einen Tapeziertisch aufgestellt, dazu Kerzen, Baguettes, Dips und Wein, Geschirr hat jeder selbst mitgebracht – mehr braucht es nicht für ein schönes Fest.“
Was nun bleibt? „Wir hoffen, dass manche weiterhin Lust haben, teilzuhaben und Nachbarschaft zu gestalten“, sagt Sabine Rauh. „Dass wir Menschen ermutigen konnten, ihre Ideen einzubringen.“Auf jeden Fall hätten sie schöne Erinnerungen vom Sommer 2018 gesammelt. Eine Teilnehmerin beschrieb es so: „Schön, dass ihr mich in eine andere Welt entführt habt.“