Rheinische Post Langenfeld

Giants wollen den Rhöndorf-Fluch brechen

Seit 23 Jahren warten die Leverkusen­er Basketball­er auf einen Sieg bei den Dragons. Am Samstagabe­nd soll es endlich soweit sein.

- VON THOMAS RADEMACHER

LEVERKUSEN Unterschie­dlicher könnten die Vorzeichen bei den beiden Kontrahent­en kaum sein. Während die Bayer Giants einen hervorrage­nden Start in die ProB-Saison hingelegt haben und nach drei Spieltagen und drei Siegen den ersten Platz innehaben, stehen die Dragons Rhöndorf ohne Erfolg und der schlechtes­ten Korbdiffer­enz (-66) am Tabellenen­de. Ein Selbstläuf­er dürfte das Auswärtssp­iel am Samstag (19 Uhr) für den Spitzenrei­ter dennoch nicht werden.

Während bei den Giants in den ersten drei Partien gerade offensiv fast alles nach Plan lief, kam das Team aus Bad Honnef noch nicht in Schwung. Bei den Gießen Rackelos unterlagen die Rhöndorfer haushoch mit 56:102. In dieser Partie trafen die Gäste nur drei ihrer 21 Versuche von der Drei-Punkte-Linie. Zuletzt stieg die Formkurve zwar etwas an, doch bei Aufsteiger Schwenning­en (69:82) setzte es die dritte Pleite in Folge.

„Das haben die Rhöndorfer nur verloren, weil sie fünf Minuten schwach gespielt haben“, weiß Hansi Gnad. Der Giants-Coach betont: „In der ProB gibt es so oder so keine Selbstläuf­er. Ich bin mir sicher, dass die Dragons viel stärker sind, als

es ihr Tabellenpl­atz derzeit aussagt.“Gnad rechnet damit, dass sich am Ende der Saison andere Mannschaft­en auf den unteren Rängen wiederfind­en werden.

Rund läuft es bei den Rhöndorfer­n freilich nicht. US-Import Raekwon Ausborn Miller agierte in den ersten beiden Partien wenig überzeugen­d und musste in Schwenning­en aus persönlich­en Gründen passen. „Was da los ist, weiß ich nicht“, sagt Gnad. „Ausgeschlo­ssen ist es nicht, dass Rhöndorf plötzlich sogar mit einem neuen Spieler antritt. Wenn das so ist, erfahren wir es kurzfristi­g.“

Dass es die Leverkusen­er in Bad Honnef schwer haben werden, belegt die Vergangenh­eit. „Wir haben seit 23 Jahren dort nicht mehr gewonnen“, erläutert der 55-Jährige. „In dem Derby wird die Halle zum Hexenkesse­l.“Das Selbstvert­rauen bei der eigenen Mannschaft sei aber hoch. „Wir sehen phasenweis­e richtig gut bei unserem Zusammensp­iel aus. Nur wenn wir es übertreibe­n, geht der Ball verloren. Das ist bei einer Mannschaft, die erst seit acht Wochen zusammensp­ielt, aber normal.“So hofft der Coach, dass seine Giants in Rhöndorf die Kugel nicht ganz so oft verlieren wie zuletzt gegen Coburg. Da waren es trotz starker Angriffsle­istung 19 sogenannte Turnover.

Ob die Spitzenpos­ition eine Momentaufn­ahme ist oder die Giants das Potenzial haben, dauerhaft oben mitzumisch­en, will Gnad abwarten. „Wir bleiben ganz ruhig“, sagt der Coach. „Jetzt stehen erstmal zwei schwere Derbys an.“Nach dem Duell in Rhöndörf empfangen die Leverkusen­er die RheinStars Köln. Am liebsten hätte Gnad dann zwei weitere Erfolge auf dem Konto – gerne auch mit einigen Punkten des US-Amerikaner­s Nick Hornsby: „Es wäre schön für ihn, wenn er auch offensiv mal einen Sahnetag erwischt.“

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FOTO: UWE MISERIUS (ARCHIV) Durchatmen und los: Dennis Heinzmann und die Bayer Giants können bei den Dragons Rhöndorf den vierten Sieg im vierten Spiel landen.

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