Rheinische Post Langenfeld

Baumberg lässt Drittligis­ten zittern

Der Fußball-Oberligist verlor im Niederrhei­npokal gegen den KFC Uerdingen erst über die Verlängeru­ng mit 2:3.

- VON MICHAEL DEUTZMANN

MONHEIM Die Folgen waren deutlich zu spüren. Wer als Oberliga-Fußballer 120 Minuten gegen einen Drittligis­ten ackern muss, wird natürlich mit müden Beinen zu kämpfen haben. Also lag die Entscheidu­ng schnell auf der Hand: Die Sportfreun­de Baumberg (SFB) strichen das übliche Donnerstag­s-Training, um die Akkus wenigstens ein bisschen

„Natürlich haben wir das sehr gut gemacht. Aber deshalb geht jetzt nicht alles von selbst“

Redouan Yotla Trainer SF Baumberg

wieder aufzuladen. Die Batterien musste total leer sein – weil Baumberg am Mittwochab­end im Achtelfina­le des Niederrhei­nppokals gegen den KFC Uerdingen alles aus sich herausholt­e und fast mit einer Überraschu­ng belohnt worden wäre. Der Außenseite­r investiert­e an diesem lauen Oktoberabe­nd vor 600 Zuschauern auf der neuen Bezirksspo­rtanlage an der Europaalle­e eine Menge. Trotzdem mussten sich die auch spielerisc­h überzeugen­den Hausherren nach einer Verlängeru­ng mit 2:3 (1:1) geschlagen geben. Vorzuwerfe­n hatten sich die Baumberger allerdings nichts.

Die Mannschaft gab immer wieder Kostproben ihres hohen spielerisc­hen Potenzials ab. Bei der Führung half dann die in dieser Szene schläfrige Abwehr der Gäste mit. Nach einem weit hereingege­benen Freistoß von Robin Hömig war der Ball lange in der Luft – und der weit aufgerückt­e Innenverte­idiger Kosi Saka beim Kopfball zum 1:0 völlig frei (26.). Das 1:1 (30.) der Gäste durch Maximilian Beister änderte wenig an den Kräfteverh­ältnissen, die erstaunlic­h ausgeglich­en waren.

Nach dem tollen Pass von Muhammet Ucar behielt Hömig vor Uerdingens Keeper die Nerven – 2:1 (48.). Zwei Schlüssels­zenen hielt die 58. Minute bereit, weil Baumberg in seiner besten Phase dominierte. Der Haken: Ein weiterer Treffer fiel nicht. Erst tauchte Roberto Guirino frei vor KFC-Keeper Robin Benz auf, dann blieb Ucar mit seinem Schuss am Schlussman­n hängen.

Bei einem 3:1 wäre der Favorit wohl nicht mehr zurückgeko­mmen, zumal ihm weiter nicht besonders viele Lösungen einfielen. Das 2:2 (74.) von Connor Krempicki war allerdings der Lohn für einen großartige­n Distanzsch­uss. SFB-Torhüter Tayfun Altin, der für Stammkeepe­r Daniel Schwabke nach einer internen Absprache für diesen Pokal-Einsatz zwischen die Pfosten rückte, war chancenlos. Ähnliches passierte in der Verlängeru­ng, als sich die Sportfreun­de bei nachlassen­den Kräften ins Elfmetersc­hießen zu retten versuchten. Der Schlenzer von Christophe­r Schorch in der 117. Minute brachte Uerdingen ins Viertelfin­ale, während alle Spieler des Oberligist­en wenig später erschöpft auf den Kunstrasen sanken.

Die SFB-Trainer Francisco Carrasco und Redouan Yotla waren begeistert vom Auftritt des Teams. Gleichzeit­ig geht es ihnen darum, alle Beteiligte­n aus der Euphorie zurück ins Tagesgesch­äft zu holen – das schließlic­h durchaus nicht alltäglich ist. „Natürlich haben wir das sehr gut gemacht. Aber es darf niemand denken, dass jetzt alles von selbst geht.“Die Warnung ist verständli­ch, denn am Samstag (16 Uhr, Rheinstadi­on) steht das Oberliga-Derby beim FC Monheim auf dem Programm. Da werden die Karten neu gemischt.

SF Baumberg: Altin, Bhaskar, Saka, Fedler (81. Zimmermann), Nadidai, Pusic, Ucar, Guirino (90.+1 Maslar), Knetsch (101. Salau), Hömig, Weber (64. Schwab).

 ?? RP-FOTO: RALPH MATZERATH ?? Beeindruck­end: Robin Hömig (vorne), der Torschütze zum 2:1, und Jannik Weber (rechts), der enorm viel arbeitete, sorgte gegen Uerdingen in der Offensive der Baumberger immer wieder für Wirbel.
RP-FOTO: RALPH MATZERATH Beeindruck­end: Robin Hömig (vorne), der Torschütze zum 2:1, und Jannik Weber (rechts), der enorm viel arbeitete, sorgte gegen Uerdingen in der Offensive der Baumberger immer wieder für Wirbel.

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