Unterschiede und Ostereier
Der Gegensatz war irgendwie schon krass. Dort betätigte sich die HSG Krefeld, die nicht erst seit gestern zu den besonders ambitionierten Klubs in der 3. Handball-Bundesliga gehört. Dass HSG-Trainer Ronny Rogawska ungefähr ab der 20. Minute einen relativ ruhigen Abend verbringen durfte, hatte natürlich auch mit der Überlegenheit seiner Spieler auf dem Feld zu tun, die dann bei der Schluss-Sirene einen 33:23-Erfolg vom Aufsteiger SG Langenfeld (SGL) mitnehmen konnten. Rogawska war allerdings „nur“der Chef eines Teams aus mehreren Mitarbeitern. So standen Alwin op de Hipt als Betreuer und Laura Ufermann als Mannschaft-Ärztin mit auf dem Spielbericht – ein Rundum-Paket.
Markus Becker dürfte ziemlich neidisch auf die andere Seite gesehen und festgestellt haben, was in der 3. Liga möglich ist. Der neue Coach der SGL, der bis zum dritten Spieltag als Co-Trainer des vorherigen Chefs Jurek Tomasik unterwegs war, musste den Einzelkämpfer geben und sehr viel in der Vorbereitung/Betreuung des Teams selbst erledigen. Physiotherapeutische Betreuung? Sonst ja, jetzt Fehlanzeige. Co-Trainer? Gerade überhaupt niemand an Bord. Vorjahres-Co-Trainer Tobias Plümel, der kürzlich ausholfen hatte, steht als Dauerlösung nicht zur Verfügung. Andere passten offensichtlich nicht ins Budget. Der aktuell verletzte Spieler Philipp Wolter soll Becker vorläufig zur Hand gehen, um für etwas Entlastung zu sorgen. Becker beklagt sich dabei nicht: „Wir können nur mit dem arbeiten, was da ist.“Ob das alles zu den normalen Anforderungen der 3. Liga passt, ist eine andere Frage.
Ähnliche Sorgen wie die SGL im Kampf um den Klassenerhalt werden sich die Fußballer des FC Monheim (FCM) und der Sportfreunde Baumberg (SFB) nicht machen müssen, deren drittes direktes Duell in der gemeinsamen Oberliga-Geschichte erneut keinen Sieger hervorbrachte. Nach den beiden 1:1-Unentschieden von 2017/2018 gab es jetzt ein spektakuläres 3:3, mit dem unter dem Strich beide leben konnten. Die Partie war zudem bei aller Rivalität Werbung für die gemeinsame Sache. Beide Seiten könnten sich übrigens schon den 18. April 2019 und 19.30 Uhr in ihren offiziellen Terminkalender schreiben: Es ist der Gründonnerstag-Abend und anschließend legt die Oberliga über Ostern eine Meisterschaftspause ein. Ganz sicher werden dann beide erneut versuchen, dem jeweils anderen ausreichend viele Eier ins Nest zu legen.