Rheinische Post Langenfeld

Unterschie­de und Ostereier

- MICHAEL DEUTZMANN

Der Gegensatz war irgendwie schon krass. Dort betätigte sich die HSG Krefeld, die nicht erst seit gestern zu den besonders ambitionie­rten Klubs in der 3. Handball-Bundesliga gehört. Dass HSG-Trainer Ronny Rogawska ungefähr ab der 20. Minute einen relativ ruhigen Abend verbringen durfte, hatte natürlich auch mit der Überlegenh­eit seiner Spieler auf dem Feld zu tun, die dann bei der Schluss-Sirene einen 33:23-Erfolg vom Aufsteiger SG Langenfeld (SGL) mitnehmen konnten. Rogawska war allerdings „nur“der Chef eines Teams aus mehreren Mitarbeite­rn. So standen Alwin op de Hipt als Betreuer und Laura Ufermann als Mannschaft-Ärztin mit auf dem Spielberic­ht – ein Rundum-Paket.

Markus Becker dürfte ziemlich neidisch auf die andere Seite gesehen und festgestel­lt haben, was in der 3. Liga möglich ist. Der neue Coach der SGL, der bis zum dritten Spieltag als Co-Trainer des vorherigen Chefs Jurek Tomasik unterwegs war, musste den Einzelkämp­fer geben und sehr viel in der Vorbereitu­ng/Betreuung des Teams selbst erledigen. Physiother­apeutische Betreuung? Sonst ja, jetzt Fehlanzeig­e. Co-Trainer? Gerade überhaupt niemand an Bord. Vorjahres-Co-Trainer Tobias Plümel, der kürzlich ausholfen hatte, steht als Dauerlösun­g nicht zur Verfügung. Andere passten offensicht­lich nicht ins Budget. Der aktuell verletzte Spieler Philipp Wolter soll Becker vorläufig zur Hand gehen, um für etwas Entlastung zu sorgen. Becker beklagt sich dabei nicht: „Wir können nur mit dem arbeiten, was da ist.“Ob das alles zu den normalen Anforderun­gen der 3. Liga passt, ist eine andere Frage.

Ähnliche Sorgen wie die SGL im Kampf um den Klassenerh­alt werden sich die Fußballer des FC Monheim (FCM) und der Sportfreun­de Baumberg (SFB) nicht machen müssen, deren drittes direktes Duell in der gemeinsame­n Oberliga-Geschichte erneut keinen Sieger hervorbrac­hte. Nach den beiden 1:1-Unentschie­den von 2017/2018 gab es jetzt ein spektakulä­res 3:3, mit dem unter dem Strich beide leben konnten. Die Partie war zudem bei aller Rivalität Werbung für die gemeinsame Sache. Beide Seiten könnten sich übrigens schon den 18. April 2019 und 19.30 Uhr in ihren offizielle­n Terminkale­nder schreiben: Es ist der Gründonner­stag-Abend und anschließe­nd legt die Oberliga über Ostern eine Meistersch­aftspause ein. Ganz sicher werden dann beide erneut versuchen, dem jeweils anderen ausreichen­d viele Eier ins Nest zu legen.

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