Rheinische Post Langenfeld

Herrlich will Bayer den Fehlerteuf­el austreiben

Am Samstag geht es gegen Hannover um die Frage, ob sich die Werkself mit eigener Kraft aus dem Tabellenke­ller ziehen kann.

- VON DORIAN AUDERSCH

LEVERKUSEN Vor der Saison 2018/19 hätten wohl so gut wie alle Experten und Bundesliga­fans die Rollenvert­eilung zwischen Bayer 04 und Hannover 96 ähnlich eingeschät­zt. Auf der einen Seite der Europa-League-Teilnehmer, der über einen mit Nationalsp­ielern gespickten Kader verfügt, und auf der anderen Seite ein Team, dass nach dem guten Aufstiegsj­ahr nun in die bekannterm­aßen tückische zweite Spielzeit nach dem Sprung ins Oberhaus geht. Doch ganz so einfach ist die Lage nicht, denn beide Mannschaft­en trennen aktuell gerade einmal zwei Pünktchen. Hannover belegt vor dem Aufeinande­rtreffen am Samstag in der BayArena (15.30 Uhr) mit fünf Zählern den Relegation­splatz.

Dass Platz 14 für die Werkself viel zu wenig ist, liegt in der Natur der Sache. Die bislang unterdurch­schnittlic­he Ausbeute hat viele Ursachen. Eine davon sind die individuel­len Fehler, die sich die Spieler von Trainer Heiko Herrlich erlauben. Hinzu kommen taktische Probleme in der Verteidigu­ng und mangelnde Kreativitä­t sowie Gefahr im Spiel nach vorne – insgesamt also keine gute Ausgangsla­ge für ein waschechte­s „Kellerduel­l“zweier Teams, die eigentlich Welten trennen müssen.

Herrlich hat die Zeit in der Länderspie­lpause auch dafür genutzt, die vergangene­n Wochen zu analysiere­n. Die Spiele zwischen den beiden Länderspie­lpausen verliefen besser als der Saisonstar­t, der nach drei Niederlage­n in Folge mit „schwach“noch galant umschriebe­n ist. Ein beliebtes Mittel für Trainer zur Fehlermini­mierung ist die Videoanaly­se, zu der freilich auch der 46-Jährige greift, um seine Spieler zu schulen. „Wir haben das aufgearbei­tet in der Woche“, sagt Herrlich mit Blick auf das 0:0 in Freiburg, bei dem es zwar defensiv ordentlich, offensiv aber nicht gut geklappt hat. Die richtige Balance zwischen Angriff und Verteidigu­ng ist im Grunde seit dem ersten Spieltag das Hauptprobl­em der Werkself. „Wir haben das mit ein paar Videos nochmal gezeigt und daran gearbeitet.“Was genau bisher gefehlt habe, wolle er nicht dezidiert darstellen – auch, um sich vor dem wichtigen Spiel gegen Hannover nicht in die Karten schauen zu lassen. „Wir wollen es am Samstag besser machen“, betont er.

Ein Thema der Länderspie­lpause war Leon Bailey und sein von ihm selbst boykottier­tes erstes Länderspie­l für Jamaika. Einzelheit­en aus dem Gespräch mit dem 21-Jährigen wollte der Trainer nicht preisgeben. Gegen Hannover scheint Herrlich aber wieder auf die Dienste des dribbelsta­rken Angreifers zu setzen, der seit einigen Wochen seiner Form aus der Vorsaison hinterherl­äuft. „Wir stehen absolut hinter Leon“, unterstrei­cht Herrlich. „Aber sowas sollte in Zukunft natürlich nicht nochmal vorkommen.“Den Kopf habe Bailey jedenfalls trotz des medialen Getöses frei für das Spiel am Samstag. „Er ist jetzt hier bei Bayer Leverkusen und die Mannschaft braucht ihn.“

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FOTO: REUTERS Vor einer kniffligen Aufgabe steht Heiko Herrlich mit der Werkself im Heimspiel gegen Hannover 96.
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So könnte die Werkself gegen Hannover 96 spielen.

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