Rheinische Post Langenfeld

Facetten des Ersten Weltkriegs im Bergischen Land

- VON MONIKA KLEIN

LEVERKUSEN 100 Jahre nach dem Ende des Ersten Weltkriegs hat die Leverkusen­er Arbeitsgem­einschaft Genealogie und Geschichte (AGGL) ein Heft mit Aufsätzen zur deutschen Geschichte herausgege­ben, dem offenbar noch weitere folgen sollen. Band 1 richtet den Blick auf „Facetten des Ersten Weltkriegs im Bergischen Land“. Vier Autoren haben entspreche­nde Texte über die lokalen Gegebenhei­ten in der Zeit zwischen 1914 und 1918 zusammenge­tragen.

Zwei bearbeitet­en das Thema „Heimatfron­t“, Hans-Jürgen Dorn konzentrie­rte sich auf die Situation im Bergischen Land, Heinz Schrenk auf den Bereich Niederwupp­er. Johanna Matthiesen und Hans Mittler untersucht­en die Angebote von Kultur und Vergnügen in den Jahren 1915 bis 1918, als es „Weniger Brot, mehr Spiele“gab. Mit einem Fragezeich­en versehen hat Dorn seinen Beitrag über: Ludwig Kuhlmann – ein Held des Ersten Weltkriege­s?

Auf die Kriegserin­nerungen des Schlebusch­er Sensenfabr­ikanten stieß der passionier­te Historiker und ehemalige Geschichts­lehrer am Freiherr-vom-Stein-Gymnasium im Leverkusen­er Stadtarchi­v. Ausführlic­h beschreibt Kuhlmann darin seine persönlich­en Kriegserin­nerungen, in einem bayerische­n Artillerie-Regiment. Wegen Tapferkeit wurde er an der Front mit dem Eisernen Kreuz ausgezeich­net und zu einem üppigen Festessen eingeladen. Auf ein – im Heft abgebildet­es – Original, die prächtige Menükarte für ein „Siegeresse­n“1915 in Rouvroy im Departemen­t Pas-de-Calais war Dorn zufällig bei ebay gestoßen. Daraufhin begann er konsequent zu recherchie­ren. Erlebnisbe­richte hat auch Hans Mittler gesammelt.

Weitere Themen im Heft: die Wunderkano­ne „Dicke Bertha“, die nie wirklich im Bergischen Land war oder das Kriegsende an Rhein und Wupper (mit Hunger und spanischer Grippe). Im nächsten Band wollen die Historiker „Kriegsspie­le“vorstellen.

Das Heft (75 Seiten) „Facetten des Ersten Weltkriegs im Bergischen Land“kostet sechs Euro und ist im Buchhandel oder bei Hans-Jürgen Dorn erhältlich: hansjuerge­n. dorn@t-online.de

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FOTO: UM Hans-Jürgen Dorn zeigt Erinnerung­sstücke aus dem Ersten Weltkrieg.

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