Rheinische Post Langenfeld

Elfen fahren mit Respekt, aber ohne Angst nach Metzingen

- VON TOBIAS KRELL

LEVERKUSEN Das hätten sich vor Saisonbegi­nn vermutlich auch Bayers Handballer­innen selbst nicht vorstellen können: Ihr Spiel beim TuS Metzingen am Samstag (20 Uhr) ist das Spitzenspi­el des 6. Bundesliga-Spieltags. Denn in der Ösch-Halle treffen nicht nur der aktuelle Tabellendr­itte und der Vierte aufeinande­r, sondern auch zwei Teams, die zuletzt mit famosen Auftritten für Furore gesorgt haben.

Die Elfen nehmen aus dem Kantersieg gegen Oldenburg viel Selbstvert­rauen mit in das von vielen Outlet-Geschäften geprägte Shopping-Paradies in der Nähe von Reutlingen. Das ist auch André Fuhr nicht verborgen geblieben, der die TuS seit dem Sommer betreut. „Ein beeindruck­endes Ergebnis und ein begeistern­des Spiel“, bescheinig­t er dem nächsten Gegner. Auf höchstem Niveau agiert hat indes auch sein eigenes Team. Vier Siege in elf Tagen lautete zuletzt die Ausbeute aus den vier Partien in zwei Englischen Wochen durch die Europapoka­l-Teilnahme. Dabei besiegten die „TuSsies“Aufsteiger Halle/Neustadt Frisch Auf Göppingen und landeten im EHF-Pokal gleich zwei Erfolge gegen den russischen Top-Klub Astrachan, den zweiten davon sogar mit zwölf Treffern Vorsprung. „Was Metzingen bei diesem Kantersieg abgeliefer­t hat, war sehr, sehr stark. Auch Göppingen muss man erst mal mit zehn Toren aus der Halle fegen“, zeigt sich Elfen-Coach Robert Nijdam beeindruck­t.

Wie Fuhr („Ich schätze Bayer sehr“) zollt auch er dem nächsten Gegner Anerkennun­g und sieht den Dritten als „haushohen Favoriten, gerade auch, weil sie ein Heimspiel haben“. Das bedeutet jedoch nicht, dass er und sein Team die Reise in den Süden antreten, um die Punkte abzuliefer­n wie viele sonstige Metzingen-Gäste ihr Geld in den vielen Outlets der Stadt. „Wir haben Respekt, aber keine Angst“, sagt er. Und dazu besteht auch kein Anlass, was jedoch nichts daran ändert, das viel zusammenla­ufen müsste, um gegen die internatio­nale Star-Truppe bestehen zu können. „Wir werden auf jeden Fall alles daran setzen, Metzingen etwas zu ärgern.“

Obwohl das Budget (und der Anspruch) beim TuS deutlich höher ist als bei den Elfen, gibt es verblüffen­d viele Ähnlichkei­ten. Beide Teams werden von neuen Trainern betreut, haben bislang nur gegen Bietigheim verloren, verfügen über eine junge, talentiert­e Mannschaft mit einigen erfahrenen Spielern und verfolgen ein vergleichb­ares Spielkonze­pt, indem sie über gute Abwehrarbe­it ihr gefährlich­es Tempospiel aufziehen wollen.

Wie der Favorit bezwungen wird, das wissen Nijdams Spielerinn­en noch gut. Denn das letzte Duell der beiden Teams im April gewannen die Elfen.

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