Rheinische Post Langenfeld

Kamera prüft Kanal Opladener Straße

Bis 31. Oktober wird die Strecke nachts in Abschnitte­n gesperrt. Die Erkenntnis­se fließen in die Ausbauplan­ung ein.

- VON PETRA CZYPEREK

MONHEIM Ronny Gantke muss abwarten bis der Verkehr auf der Opladener Straße nachlässt, bevor er die Kamera auf Rädern in den Kanalschac­ht herablässt. Er kann sie steuern und lenken. Die Kamera hat vorne eine Lampe und erinnert ein bisschen an ferngesteu­erte Autos, mit denen kleine Jungen gerne spielen. Gantke und die anderen Kanalexper­ten arbeiten sich bis Ende Oktober zwischen 20 und 6 Uhr von Schacht zu Schacht. Sie untersuche­n den Zustand des Kanals auf einer Strecke von rund zwei Kilometern. Für den Check muss die viel befahrene Zufahrt auf kurzen Abschnitte­n immer wieder halbseitig gesperrt werden. Die Erkenntnis­se sollen in die Ausbauplan­ung der Opladener Straße einfließen.

Am Computerbi­ldschirm sieht Ronny Gantke dann den Kanal aus der Kamerapers­pektive. So erkennt er beispielsw­eise wo Risse sind, und er kann alle Schäden sofort dokumentie­ren. Zwischen Baumberger Chaussee und der Autobahnau­ffahrt soll der überlastet­e Kanal, der in den 1960er Jahren verlegt worden ist, bald mehr als doppelt so groß werden wie bisher, erläutert Ella Lebzak, Projektlei­terin Straßenbau in der Verwaltung. Die alten Rohre werden mit Beton verfüllt und verschloss­en, neue Rohre kommen parallel dazu in den Boden. Die europaweit­e Planerauss­chreibung rund um den Knotenpunk­t Baumberger Chaussee ist gerade raus, sagt Andreas Apsel, Bereichsle­iter Bauwesen. Alle drei Maßnahmen: Kanalbau, Umbau der Autobahnan­schlussste­lle und der Ausbau Baumberger Chaussee sollen helfen, die Verkehrsve­rhältnisse auf der Straße zu verbessern. In den Hauptstoßz­eiten kommt es in beiden Richtungen immer wieder zu langen Staus. Ein Gutachten des Bochumer Büros Brilon, Bondzio, Weiser (BBW ) hatte die Situation bestätigt und ein Konzept erarbeitet. Rund elf Millionen Euro wird das gesamte Paket kosten.

Nachdem die Stadt die Straße vor rund einem halben Jahr vom Landesbetr­ieb übernommen hat, konnte man damit beginnen, erste Daten zu ermitteln. Bereits fertig ist das Bodengutac­hten. Bis Ende November werden die Versorgung­sleitungen geprüft, berichtet Andreas Apsel. Relativ weit sei man bei der Abstimmung mit dem Landesbetr­ieb Straßen NRW sowie der Stadt Langenfeld über den Umbau der Autobahn-Anschlusss­telle (A59). Aus Leverkusen in Richtung Monheim soll es eine zweite Linksabbie­gespur geben. Zwischen den beiden Auffahrten wird die Straße vierspurig. Der Baubeschlu­ss soll noch 2018 im Rat gefasst werden. Im Herbst 2019 könnten die Arbeiten beginnen. Auch die Kanalbaupl­anung sei fast abgeschlos­sen. Hier rechnet Apsel ebenfalls mit einem Baustart im kommenden Jahr.

Die Kreuzung mit der Straße Am Kieswerk wird vierspurig. An der Kreuzung Baumberger Chaussee ist ein vierarmige­r Knoten geplant.

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RP-FOTO: RALPH MATZERATH Kanalexper­te Ronny Gantke verfolgt die Fahrt der Kamera am Bildschirm.

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