Rheinische Post Langenfeld

Poller und Hochbeete sichern die City

Barrieren gegen Lkw-Anschläge an fünf Zufahrten der Fußgängerz­one. Technik startet Ende November.

- VON STEPHAN MEISEL

LANGENFELD Rein optisch ist die Fußgängerz­one jetzt bestens gegen Terroransc­hläge mit Lastwagen wie in Berlin oder Nizza abgesicher­t. Doch es wird laut Verkehrs- und Tiefbauamt­sleiter Franz Frank noch etwa ein Monat vergehen, bis die für rund 900.000 Euro angeschaff­te Anlage in Betrieb gehen wird.

Starre und versenkbar­e Poller, die einen Lkw mit Tempo 80 aufhalten sollen, sind jetzt an allen fünf Zufahrten Solinger-, Friedhof- und Ganspohler Straße eingebaut. Und mit hartem Stahl verstärkte Beton-Hochbeete daneben verhindern, dass Terroriste­n links oder rechts vorbei und dann weiter in die Menschenme­nge fahren können. In Höhe der Kirche St. Josef wurde jetzt die letzte der fünf Zufahrten in die Fußgängerz­one Solinger Straße entspreche­nd abgesicher­t. „Wir wollen Ende November damit in Betrieb gehen, auf alle Fälle vor dem Weihnachts­markt“, sagt Frank. „Momentan arbeiten wir am Hintergrun­d-System, wer wann auf die versenkbar­en Poller zugreifen darf.“Vorerst werde der Bildschirm nur bei der Feuerwehr stehen, die bei Einsätzen in der City oder auf dem schnellstm­öglichen Weg zu einem Brand freie Fahrt bekommen muss. „Später soll auch im Rathaus ein Bildschirm stehen.“Das für Wochenmark­t, Stadtfeste und tägliche Lieferzeit­en zuständige Ordnungsam­t hinterlege die entspreche­nden Zeiten für die versenkbar­en Polleranla­gen zur entspreche­nden Programmie­rung bei der Feuerwehr. Damit niemand unangenehm überrascht oder erschreckt wird, wenn die Poller aus dem Boden kommen oder dort verschwind­en, sind kleine Ampeln installier­t. „Und es wird jeweils auch ein Ton zu hören sein“, betont Frank.

Laut Ordnungsam­tsleiter Christian Benzrath wären im Sinne der Abwehr von Lkw- oder Pkw-Anschlägen ausschließ­lich starre Barrieren nicht möglich gewesen. „Die Sperren müssen so gestaltet sein, dass jederzeit Rettungsdi­enst und Feuerwehr sie passieren können.“Dazu wurden zuletzt bei Großverans­taltungen in der City große Wassertank­s oder auch Betonblock­s platziert und zusätzlich Lkw quergestel­lt, die bei Bedarf ein Stück zurücksetz­ten, um etwa Rettungswa­gen ein- und ausfahren zu lassen. Die Personalko­sten hierfür summierten sich indes jährlich auf einen hohen fünfstelli­gen Betrag, die bei einer Sicherung des Wochenmark­ts durch Lkw weiter ansteigen würden.

Die tunnelarti­gen Zufahrten von der Bachstraße und vom Sändchen zum Marktplatz bekommen übrigens wegen der für Lkw zu niedrigen Durchfahrt­höhe keine Poller.

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RP-FOTO: MEI Versenkbar­e und starre Poller sowie mit Stahl verstärkte Beton-Hochbeete sichern die Fußgängerz­one; so wie hier in Höhe St.Josef/Marktkarre­e.

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