Rheinische Post Langenfeld

Fast 190 Festnahmen beim Braunkohle-Protest

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KERPEN (dpa) Bei den Anti-Kohle-Protesten am Wochenende im Rheinische­n Revier hat die Polizei 187 Menschen festgenomm­en, vor allem wegen Hausfriede­nsbruchs, Landfriede­nsbruchs und Widerstand­es gegen Polizeibea­mte. Die Polizei habe wegen des großen Einsatzrau­ms zwar nicht alle Straftaten, aber „schlimme Szenarien“verhindern können, stellte Polizeiprä­sident Dirk Weinspach am Montag zum Abschluss der Blockade-Aktionen von „Ende Gelände“fest.

Bei Protesten gegen die Kohle hatte das Aktionsbün­dnis „Ende Gelände“einen Bagger besetzt und mit Tausenden Aktivisten mehr als einen Tag lang den Kohlenachs­chub aus dem Tagebau Hambach für die Kraftwerke abgeschnit­ten. Polizisten aus dem ganzen Bundesgebi­et waren im Einsatz.

Bei dem Einsatz wurden 14 Polizisten verletzt. Am Ende verhindert­e ein Lokführer mit seiner schnellen Reaktion am einen schweren Unfall. Zwei dunkel gekleidete Männer hatten sich an ein Gleis gekettet, als ein RWE-Triebwagen näher kam. Darin saßen 40 Demonstran­ten, die die Polizei nach einer Gleisbeset­zung in Gewahrsam genommen hatte. Nach einer Notbremsun­g kam der Triebwagen zehn Meter vor den Angekettet­en zum Stehen.

Unterdesse­n kündigte „Ende Gelände“an, Landwirte für Schäden durch die Aktion zu entschädig­en. Der Protest richte sich gegen die klimaschäd­liche Braunkohle, nicht aber gegen Anwohner, Bauern oder Beschäftig­te von RWE. Geschädigt­e Bauern sollten sich melden. Ein erboster Landwirt war am Wochenende mit seinem Traktor auf Aktivisten zugefahren und von der Polizei gestoppt worden. Gegen ihn wird wegen versuchter Körperverl­etzung ermittelt.

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